Der jüngste Tarifabschluss zwischen der IG Metall Riesa und der Gesellschaft ESF Elbe-Stahlwerke Feralpi stimmt beide Seiten zufrieden. So teilt es das Stahlunternehmen in einem Statement mit. Die Einigung bedeute eine „überdurschnittliche Aufwertung der Tätigkeiten im produktiven Bereich“. Dazu zählten insbesondere die Schichten. Doch auch alle anderen Entgelte würden „deutlich“ angehoben.
Feralpi zufolge werden die Löhne und Gehälter jetzt und zum Februar um insgesamt zehn Prozent erhöht. Bereits im März 2022 sind die Entgelte um zwei Prozent gestiegen. Zudem erhielten die Mitarbeiter im Februar eine steuerfreie Einmalzahlung in Höhe von 500 Euro, die nun im Dezember – so der Stahlerzeuger – erneut ausgezahlt wird.
Darüber hinaus soll die Schichtarbeit mit einer spürbaren Erhöhung der Nacht- und Sonntagszuschläge aufgewertet werden. Weiterhin wurde die bestehende Regelung zur Altersteilzeit für weitere drei Jahre verlängert. In Summe erhält ein Schichtarbeiter in der Ecklohngruppe damit gut 600 Euro mehr pro Monat.
„Das ist eine klare Verbesserung der Einkommen bei Feralpi, aber auch ein wichtiges Signal für die Region“, konstatiert Stefan Ehly (im Bild, r.), Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Riesa. „Damit macht Feralpi einen großen Schritt in Richtung des maßgeblichen Flächentarifvertrags Stahl Ost.“ Unterschiedliche Sichtweisen gebe es aber nach wie vor bei der Angleichung an die restlichen Regelungen des Flächentarifvertrags, so Ehly weiter. Dennoch müsse man den beispielgebenden Charakter dieses Abschlusses betonen. Ehly: „Wir sind mit einer vergleichsweise hohen Forderung in die Verhandlung gegangen und haben auf sehr professionelle Weise eine schnelle Einigung erzielt.“
Auch auf Arbeitgeberseite zeigt man sich zufrieden. „Wir wollen hier ein neues Walzwerk mit rund 100 zusätzlichen Beschäftigten aufbauen, da braucht man ein attraktives Angebot“, so Kai Holzmüller (im Bild, l.), Direktor Personal bei Feralpi. „Da war es für uns nur logisch, die Entlohnung für die Schichtarbeit zu erhöhen. Wir konnten mit diesem Abschluss zentralen Forderungen unserer Belegschaft entgegenkommen und unsere Stellung als interessanter Industriearbeitgeber in der Region weiter ausbauen.“