Der Salzgitter-Konzern hat mit dem Projekt „Feuerverzinkung 3“ (FV3) die größte Einzelinvestition der vergangenen zehn Jahre getätigt. Rund 200 Millionen Euro sind für die komplexe Großanlage investiert worden. Die Hochlaufphase sei nun in vollem Gang.
Die neue Produktionsanlage mit 500.000 Tonnen Jahreskapazität ergänzt die beiden bereits vorhandenen Feuerverzinkungen. Mit dem Betrieb des Aggregats entstehen 70 neue Arbeitsplätze. „Die neue Feuerverzinkung ist ein wesentlicher Baustein für die Zukunftsfähigkeit des Stahlstandorts Salzgitter und der dortigen Arbeitsplätze, weil wir mit dieser Investition unser schon heute hochwertiges Produktportfolio weiter ausbauen. Wir begleiten und unterstützen die Weiterentwicklung unserer Kunden, denen wir die nötigen Werkstoffkonzepte mit dem dazugehörigen Service anbieten“, erklärt Ulrich Grethe (im Bild), Vorsitzender der Geschäftsführung von Salzgitter Flachstahl.
Salzgitter: FV3 ermöglicht innovative Werkstoffkonzepte
Die neue Anlage wird feuerverzinkte Bleche mit Dicken zwischen 0,7 und 2,5 Millimetern bei Breiten zwischen 900 und 1.700 Millimetern erzeugen. Die zu Coils aufgewickelten Bänder haben ein Maximalgewicht von 32 Tonnen. Der Glühofen gilt als Herzstück: Im Vergleich zu den bisherigen Feuerverzinkungen werde das Material dort deutlich schneller aufgeheizt und abgekühlt, heißt es vonseiten Salzgitter. Zudem werde eine höhere Glühtemperatur erreicht. „Das sind genau die Eigenschaften, die die Produktion von hoch- und höchstfesten Stahlsorten ermöglichen“, verkündet der Konzern in einem Statement. Die Konfiguration der Gesamtanlage biete zugleich die baulichen und technischen Voraussetzungen, weitere innovative Werkstoffkonzepte zu realisieren.
Die Betriebsbereitschaft der Anlage, so Salzgitter, wurde im Oktober 2022 erreicht. Es sollen bald hoch- und höchstfeste Stahlgüten für Anwendungen in Karosserie und Fahrwerk produziert werden, die eine wichtige Rolle für den automobilen Leichtbau und bei der Fahrzeugsicherheit spielen. Für die Hausgeräteindustrie finden die Stahlprodukte Anwendungen unter anderem in anspruchsvollen Oberflächenbauteilen.
„Mein Dank geht an die vielen am Projekt beteiligten Unternehmen und Mitarbeitenden“, erläutert Dr. Michael Brühl, Betriebsdirektor Kaltflach bei Salzgitter Flachstahl. „Schon in der Planungs- und Bauphase haben wir uns mit den Kunden eng über die Werkstoffkonzepte ausgetauscht. Die Hochlaufphase ist in vollem Gang und wir sind überzeugt, schnell die gewünschten Qualitäten zu liefern.“