Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat Siegfried Russwurm als Präsidenten wiedergewählt. Somit tritt der Manager zum Jahreswechsel seine zweite zweijährige Amtszeit an.
Auf der BDI-Mitgliederversammlung richtete Russwurm klare Worte an die politischen Entscheidungsträger: „Es darf nicht beim akuten Krisenmodus bleiben, der zunächst völlig nachvollziehbar war. Die Fixierung auf Verteilen, Eingreifen und Regulieren ist kontraproduktiv. Deutschland braucht eine Rückbesinnung der Politik auf Eigenverantwortung und Markt – und eine Perspektive über den Tag und die nächste Bundestagswahl hinaus. Davon ist bisher zu wenig erkennbar“, so der Verbandschef.
Russwurm bezog sich auch auf das bevorstehende Lieferkettensorgfaltsgesetz. Ihm zufolge gebe es in den Entwürfen zur Umsetzung „realitätsferne Übertreibungen“. „Die Politik denkt mehr daran, die Wirtschaft zu kontrollieren, zu lenken und mit Pflichten zu überfrachten, anstatt sie zielgerichtet zu unterstützen. Es braucht endlich eine vorausschauende industrie- und innovationspolitische Agenda“, forderte Russwurm.
Die Pläne des Bundes, energiepolitisch autark zu werden, bezeichnet Russwurm als „irreale Wunschvorstellung“. Stattdessen brauche man in Deutschland und Europa mehr internationale Partnerschaften. „Wir brauchen Innovationssprünge, befördert und nicht behindert durch eine agile, digitale Verwaltung – natürlich auch, um die Erneuerbaren in einem rasanten Tempo auszubauen. Erfolgreiche Transformation lässt sich nicht verordnen, sondern ist eine Folge attraktiver Standortfaktoren, damit sich Investitionen lohnen“, so Russwurm.
Wer kommt und wer geht? Hierzu halten wir Sie in unserer Rubrik Personalien auf dem Laufenden.