Auf einer Gesamtfläche von 4,6 Hektar hat die Georgsmarienhütte GmbH am Hafen in Spelle-Venhaus einen neuen Schlackenaufbereitungsplatz in Betrieb genommen. Damit verfolgt das Unternehmen das Ziel, entstehende Nebenprodukte aus dem Stahlerzeugungsprozess einer nachhaltigen, weiteren Nutzung zuzuführen.
Bei der Georgsmarienhütte GmbH, dem größten Produktionsstandort der GMH Gruppe, entstehen bei der Stahlerzeugung jährlich rund 90.000 bis 120.000 Tonnen Elektrolichtbogenofen-Schlacke (EOS). Um dieses Nebenprodukt als Wertstoff weiter nutzbar zu machen, hat das Unternehmen nun im Hafen in Spelle-Venhaus einen der modernsten Schlackenaufbereitungsplätze Europas in Betrieb genommen. Auf einer Fläche von aktuell 2,3 Hektar – erweiterbar auf bis zu 4,6 Hektar – können täglich bis zu 1.000 Tonnen EOS für die weitere Nutzung aufbereitet werden.
„Wir haben uns für das Gelände am Hafen in Spelle-Venhaus entschieden, weil wir hier ausreichend Fläche und eine gute verkehrstechnische Anbindung haben“, erklärt Marc-Oliver Arnold, Plant Director der Georgsmarienhütte GmbH. „Die Schlacke kann sowohl per LKW und später einmal nach Möglichkeit auch per Bahn hierhin transportiert werden. Nach der Aufbereitung ist dann darüber hinaus auch ein Versand per Schiff möglich.“
GMH-Schlacke dient als Trägermaterial im Straßenbau
Das angelieferte, grobe Rohmaterial wird zunächst mit Hilfe verschiedener Aufbereitungsanlagen wie Backenbrecher, Prallmühlen sowie mehrstufigen Siebanlagen in unterschiedliche Korngrößen zerkleinert und klassiert. Parallel wird über diverse Magnetstufen noch im Material befindlicher Stahl aussortiert. Dieser fließt so als Schrott wieder zurück in verschiedene Stahlerzeugungsprozesse. Die aufbereitete Schlacke kommt in der Hauptsache im Straßenbau als Trägermaterial zum Einsatz. „Das spart Ressourcen, denn die Schlacke ersetzt Naturgesteinsmaterial, was sonst hätte anderenorts abgebaut werden müssen“, erklärt GMH.
Der Betrieb des Platzes und die Lagerung von Schlackenmaterial wurde nach Bundesimmissionsschutzgesetz durch die zuständigen Behörden genehmigt. Damit die gesetzlichen Vorgaben eingehalten und größtenteils auch deutlich übertroffen werden, wurden verschiedene Maßnahmen ergriffen: So wird beispielsweise sämtliches Niederschlagswasser auf den befestigten Flächen gesammelt und über eine spezielle Filteranlage gereinigt. Eine Beregnungsanlage sorgt für eine Staubminimierung. Zudem schützen hohe Schallschutzmauern die entfernt gelegene Nachbarschaft vor Lärmemissionen.
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