Grünes Licht für ArcelorMittal: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat die lang erhoffte Förderzusage für den Umbau in Bremen und Eisenhüttenstadt verkündet. Ein wichtiger Meilenstein, der jedoch Fragen zur künftigen Energieversorgung der Standorte aufwirft.
Der technologische Umbau der Stahlherstellung ist ein zentrales Zukunftsprojekt bei ArcelorMittal. Für die Standorte Bremen und Eisenhüttenstadt hatte der Konzern bereits im Jahr 2021 einen detaillierten Umbauplan entwickelt und finanzielle Förderung des Projekts beantragt. Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, hat nun während einer außerordentlichen Betriebsversammlung in Bremen die finanzielle Förderung der Transformation mit knapp 1,3 Milliarden Euro in Aussicht gestellt – mit Bremer Kofinanzierung und vorbehaltlich der Zustimmung durch die EU-Wettbewerbsbehörde in Brüssel. Im weiteren Jahresverlauf soll die für den Umbau notwendige technische Detailplanung erfolgen.
ArcelorMittal: Bis 2030 60 Prozent weniger CO2
„Nach langer Bewertungszeit bei den Behörden sind wir froh, mit dieser Nachricht der Bundesregierung nun den nächsten Schritt Richtung klimaneutraler Stahlherstellung in Deutschland gehen zu können. Damit ist die erste Hürde genommen“, kommentierte Reiner Blaschek, CEO von ArcelorMittal Europe Flat Products. Im ersten Schritt planen die Werke Bremen und Eisenhüttenstadt, ihre CO2-Emissionen bis 2030 um rund 60 Prozent zu reduzieren. Die nächste Hürde, so Blaschek, werde der Zugang zu ausreichende Mengen erneuerbarer Energie zu wettbewerbsfähigen Preisen sein. „Mit der Nutzung von grünem Wasserstoff könnten wir bis 2030 mehr als 6,3 Milliarden Tonnen CO2 jährlich einsparen und 3,4 Millionen Tonnen C2-reduzierten Stahl in beiden Werken herstellen“, betont der Manager.
Die in Aussicht gestellte Förderung von 1,3 Milliarden Euro bezieht sich auf ein Gesamtprojekt mit einem Investitionsvolumen von rund 2,5 Milliarden Euro. Geplant sind der Bau von Elektrolichtbogenöfen in Bremen und in Eisenhüttenstadt. Perspektivisch sollen diese mit erneuerbarem Strom und erhöhtem Einsatz von Recyclingschrott Stahl produzieren. Außerdem will ArcelorMittal in Bremen eine langfristig mit grünem Wasserstoff betriebene Direktreduktionsanlage bauen. Der darin produzierte Eisenschwamm soll in Bremen sowie in Eisenhüttenstadt zur emissionsreduzierten Stahlherstellung genutzt werden.
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