Die Meldung, dass Robert Ottel auf eine erneute Wiederbestellung zum Voestalpine-Finanzvorstand verzichtet, kam frühzeitig im August 2023. Auch für die Nachbesetzung meldete der Konzern im darauf folgenden November Vollzug – also mit deutlichem Vorlauf zum Wechsel. Zum Monatsende endet nun tatsächlich die Amtszeit Ottels. Angesichts dessen Verweildauer wie auch auf der Position sei dies das „Ende einer Ära“, heißt es aus dem Unternehmen.
Robert Ottel habe in seiner Zeit als Finanzvorstand „entscheidend dazu beigetragen“, Voestalpine zu einem „international führenden Stahl- und Technologiekonzern“ zu entwickeln, heißt es lobend aus dem Unternehmen. So wurde unter seiner Leitung des Ressorts Finanzen die Internationalisierung des Konzerns mit über 30 Akquisitionen massiv vorangetrieben. Ein Highlight sei die Übernahme der Böhler-Uddeholm AG 2007/08 mit erfolgreicher Finanzierung und Refinanzierung während der Lehman-Krise als „non-rated“ Unternehmen gewesen. In den wirtschaftlich schwierigen Jahren der COVID-19-Pandemie und der Energiekrise mit dem Kriegsausbruch in der Ukraine ist es Ottel gelungen, den Cash Flow signifikant zu steigern und die Verschuldung des Konzerns maßgeblich zu reduzieren. Darüber hinaus konnte mit 7,8 Mrd. EUR im Geschäftsjahr 2022/23 ein neuer Höchststand beim Eigenkapital erzielt werden. Damit hat Ottel einen soliden finanziellen Grundstein für die zukünftigen Herausforderungen wie die Transformation der Stahlproduktion gelegt.
„Alle Herausforderungen hervorragend und umsichtig erfüllt“
„Robert Ottel hat in den letzten 20 Jahren sein ausgewiesenes Know-how als CFO unter Beweis gestellt und maßgeblich beigetragen, unsere ambitionierten Ziele zu erreichen. Nicht zuletzt dank seiner Expertise ist die Voestalpine heute finanziell für die große Herausforderung der Dekarbonisierung der Stahlproduktion aber auch für weiteres Wachstum überzeugend aufgestellt“, betont Wolfgang Eder, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Voestalpine AG.
„Robert Ottel hat alle Herausforderungen, die die Position eines CFOs mit sich bringt, hervorragend und umsichtig erfüllt“, so Vorstandsvorsitzender Herbert Eibensteiner. Im Namen meiner Vorstandskollegen bedanke er sich für die stets vertrauensvolle und professionelle Zusammenarbeit. Auch wünsche Ottel ihm alles Gute für seinen weiteren Weg.
Einstieg bei Voestalpine im „High Mobility Pool“
Ottel startete seine Karriere 1997 bei der Voestalpine als Teilnehmer des konzerneigenen weltweiten Entwicklungsprogramms „High Mobility Pool“. Innerhalb kürzester Zeit bekleidete er Managementpositionen an internationalen Standorten des Konzerns. So wechselte er 2001 in die Führung der damaligen Division motion. Später erfolgte deren Integration in die heutige Metal Forming Division. Zusätzlich zu seiner Vorstandsfunktion in der Division motion wurde er 2003 in den Vorstand der Polynorm NV/Niederlande berufen. Dort übernahm er die Position als Chief Operating Officer (COO). Als Chef der Division motion wurde Ottel 2004 auch Mitglied des Konzernvorstandes der Voestalpine AG. Nach zwei Jahren als Divisionsverantwortlicher erfolgte 2005 die Bestellung zum Finanzvorstand des Gesamtkonzerns.