Arcelor-Mittal arbeitet weiterhin an der Umsetzung der Klimawende. Um sich mit Innovationen auseinanderzusetzen, Investitionen zu planen und Betriebskosten abzuschätzen, plant der Stahlkonzern nun mit der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) das gemeinsame Forschungsprojekt WiSaNo.
Ausgangslage für das Projekt WiSaNo – das steht für „Wind-Stahl aus Norddeutschland“ – ist die geplante wasserstoffbasierte Stahlerzeugung. Für die Umsetzung sind hohe Energiemengen erforderlich und im Bereich Nord- und Ostsee ist durch Offshore-Windparks der größte Ausbau an erneuerbaren Energien möglich. „Eine innovative Einheit aus Windpark und Stahlwerk birgt großes Nutzungspotenzial“, sagt Arcelor-Mittal. Für den strukturschwachen Norden würden sich so vielfältige Chancen eröffnen.
Arcelor-Mittal will Szenarien zur optimalen Standortnutzung erarbeiten
In einer ersten Voruntersuchung wollen die Projektpartner verschiedene Varianten betrachten, um eine Million Tonnen Stahl pro Jahr zu produzieren. Dabei wollen sie für jede Variante eine Abschätzung der erforderlichen Windparkgröße, der Investitionskosten und der Produktionskosten für Stahl ermitteln. „Eine Variante ist beispielsweise ein Windpark mit Reduktionsanlage (siehe Foto) in Küstennähe gekoppelt mit einem Stahlwerk an einem bereits bestehenden Standort“, stellt Arcelor-Mittal eine Option vor. Der Eisenschwamm in Form von heißbrikettiertem Eisen werde dabei per Bahn oder Schiff durch Deutschland transportiert. „Dort können die bereits bestehende Infrastruktur genutzt und so zusätzliche Investitionen vermieden werden“, so der Konzern.
Eine andere Variante wäre, Windpark und Stahlwerk komplett in Küstennähe anzulegen. „Der so erzeugte ist zwar nahezu frei von CO2-Emissionen, der Bau aber mit hohen Kosten verbunden“, heißt es. Bereits hier werde deutlich, so Arcelor-Mittal, dass jedes Szenario gewisse Vor- und Nachteile mit sich bringe. Bis zum Sommer sollen insgesamt fünf Varianten betrachtet werden.
Für den Fall einer Folgefinanzierung schließt sich die zweite Projektphase an. Im Fokus stehen dann die intensive Untersuchung des Zusammenhangs aus Windpark und Stahlwerk sowie die Entwicklung detaillierter Simulationsmodelle. Aktuell liegt der Projektantrag zur Prüfung beim Umweltministerium.
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Quelle, Foto: Arcelor-Mittal