Das Energieeffizienz Netzwerk ESTA (Energieeffizienz mit Stahl) zieht nach einer Laufzeit von drei Jahren eine positive Bilanz. So verkündet es die Stahl-Holding-Saar (SHS) in einer aktuellen Pressemeldung. Saarstahl, Dillinger und den verbundenen Unternehmen sei es gelungen, eine Energieeinsparung von etwa 29.500 Megawattstunden pro Jahr zu erzielen. Dies bedeute eine jährliche CO2-Entlastung von rund 11.750 Tonnen.
Im Rahmen von ESTA haben sich 100 Mitarbeiter der SHS-Gruppe in acht Energieteams mit den Einsparpotenzialen von allen Prozessen in den Unternehmen beschäftigt. In einer Pressemitteilung heißt es, dass dabei eine Energieeinsparung von 29.500 Megawattstunden pro Jahr identifiziert und umgesetzt werden konnte. „Dies entspricht rund dem 17.000-fachen eines durchschnittlichen Jahresverbrauchs eines deutschen Einpersonenhaushalts“, so die SHS.
Zur jährlichen Energieeinsparung in der Unternehmensgruppe tragen eine Vielzahl von Einzelprojekten bei. Die SHS nennt darunter beispielsweise die Kraft-Wärmekopplung, die Abwärmenutzung für parallel laufende Prozesse oder die Reduzierung von Standby- und Nebenzeiten.
SHS-Gruppe will Millionen-Betrag in Energieeffizienz investieren
Auch nach der Laufzeit von ESTA wollen Saarstahl und Dillinger die Energieffizienz der eigenen Systeme weiter verbessern. Die im Rahmen des Netzwerkes identifizierten Energieeinsparungen sollen durch „zukunftsweisende Investitionen in den Umweltschutz in Höhe von 70 Millionen Euro weiter gesteigert“ werden, heißt es.
Ein Projekt sei beispielsweise der Bau einer Koksgaseindüsungsanlage. Hier wollen die Unternehmen erstmalig zur CO2-Reduzierung Wasserstoff als Hauptbestandteil des Koksgases verwenden. Weiterhin sei der Bau einer neuen Entstaubungsanlage für die Rundkühler an der Sinteranlage (Foto) geplant. Damit zielen Saarstahl und Dillinger auf eine deutliche Staubreduzierung in diesem Bereich ab. Beide Projekte befänden sich bereits in der Umsetzung und würden planmäßig im Sommer dieses Jahres fertiggestellt.
Dringend „verlässliche politische Rahmenbedingungen“ benötigt
„Wir als Stahlindustrie bekennen uns zu den Zielen des Pariser Klimaabkommens und treiben bereits viele Investitionen in unsere Anlagen und den Umweltschutz voran“, sagt Tim Hartmann, Vorstandsvorsitzender der SHS-Gruppe. „Für die weitere notwendige Transformation zur Herstellung von CO2-freiem Stahl sollten nun dringend verlässliche politische Rahmenbedingungen und Instrumente zur Begleitung der Dekarbonisierung festgelegt werden, betont Hartmann. Das bestehende Handlungskonzept Stahl biete dabei eine gute Grundlage. Es müsse jetzt von der Bundesregierung und der EU umgesetzt werden, „um gerade in den derzeit schwierigen Zeiten nachhaltige Investitions- und Transformationsperspektiven für die Industrie zu schaffen“, so Hartmann.
ESTA ist eines der Energieeffizienz Netzwerke, die in Deutschland auf Initiative des Bundes und führender Verbände ins Leben gerufen wurde. Beteiligt am 2017 gegründeten Netzwerk ESTA sind neben Dillinger und Saarstahl die Tochtergesellschaften Saarschmiede Freiformschmiede, ROGESA Roheisengesellschaft Saar (ROGESA) sowie die Zentralkokerei Saar (ZKS). Träger des Netzwerkes ist der Verband der Saarhütten (VDS).