Das Stahlwerk Bous hat große Teile seiner Produktion weiter digitalisiert. Dabei setzt das saarländische Unternehmen auf die Lösungen von IDAP Informationsmanagement.
Im Fokus des Stahlherstellers stehen nach eigenen Angaben die Prozesse im Schmelzbetrieb und der mechanischen Nachbearbeitung. Hier möchte das Unternehmen „das enorme Potenzial einer durchgehenden Digitalisierung“ nutzen, um neue Ansätze der Optimierung zu finden und umzusetzen. „Mit einem ERP-System (Enterprise-Resource-Planning, Anm. d. Red.) allein war unser Ziel einer transparenten Fertigung kaum zu erreichen“, beschreibt Patrick Rösch, einer der beiden Geschäftsführer des Stahlwerks Bous, die Situation vor der Zusammenarbeit mit IDAP. „Deshalb haben wir uns dazu entschieden, das vorhandene SAP um leistungsfähige MES-Werkzeuge zu erweitern.“
In anderen Worten: Das Unternehmen beabsichtigte, sein derzeitiges Softwarepaket (SAP) durch ein sogenanntes Manufacturing Execution System (MES) zu ersetzen. Letzteres hat die zentrale Aufgabe, fortlaufend Informationen idealerweise an allen Stellen der Produktion zu sammeln.
Stahlwerk Bous: Transparenz durch integrierte Gesamtlösung
Mit „IDAP.mes“ haben die Partner nun eine konsequent auf SAP abgestimte MES-Komplettlösung eingeführt. Das Stahlwerk Bous nutzt die Branchenausführung Metall mit Funktionen wie dem Splitten von Blöcken, Einzelteilverfolgung oder einer verursachergerechten Kostenverteilung bei der Ofenreise. Zusätzlich zum Modul BDE zur Betriebsdatenerfassung wurden eine Blockwaage, drei Sägen und vier Glühhauben über OPC-UA angebunden. Zudem kommen das OEE-Analyse-Cockpit sowie die mobilen Anwendungen „Lagerplatzumbuchung“ und „QM-Rückmeldung“ zum Einsatz.
Neben der Implementierung einer neuen MES-Lösung wurde die IDAP auch mit dem Ausbau des ERP-Systems betraut. Unter anderem wurde die Variantenkonfiguration eingeführt. Jetzt gibt es nur noch einen Arbeitsplan und eine Stückliste für jeweils Block- beziehungsweise Strangguss. Die auf die jeweiligen Varianten bezogenen Vorgänge und Produktionsvorgaben, beispielsweise Glühtemperaturen oder Liegezeiten, werden automatisch über den Konfigurator in den Kundenauftrag und von dort in den Fertigungsauftrag übernommen.
Eine weitere wichtige Neuerung ist nach Angaben IDAPs die Einführung von SAP QM inklusive einer Integration in das MES. Damit stünden dem Stahlwerk Bous ab sofort umfangreiche Funktionen für die Wareneingangs- und fertigungsbegleitenden Prüfungen sowie für interne und externe Reklamationen zur Verfügung. Darüber hinaus seien detaillierte Auswertungen für das Qualitätsmanagement möglich. Im Zusammenspiel mit dem MES-Modul QDE – so IDAP – können die Prüfergebnisse dabei direkt auf dem Shopfloor am relevanten Arbeitsplatz erfasst werden.