Ein Konsortium aus fünf Partnern arbeitet an einer Machbarkeitsstudie für die Eisenerz-Direktreduktion in Wilhelmshaven, genauer: für eine Eisenerz-Direktreduktionsanlage mit vorgeschalteter Wasserstoff-Elektrolyse am Tiefwasserhafen Wilhelmshaven. Im Mittelpunkt stehen technische, ökonomische und logistische Fragestellungen. Kooperationspartner auf Unternehmensseite sind die Salzgitter AG, die auch die Projektorganisation übernommen hat, der Logistikdienstleister Rhenus und das Energieunternehmen Uniper. Seitens der öffentlichen Hand beteiligen sich das Land Niedersachsen und die Stadt Wilhelmshaven. Die Ergebnisse der Studie sollen bis Ende März 2021 vorliegen.
Bei erfolgreichem Ergebnis der Machbarkeitsstudie ist im Anschluss die gemeinsame Umsetzung der Eisenerz-Direktreduktion in Wilhelmshaven vorgesehen. Das perspektivische Ziel lautet, 2 Millionen Tonnen direktreduziertes Eisen pro Jahr zu erzeugen. Dieses soll anschließend per Bahntransport nach Salzgitter zum integrierten Hüttenwerk der Salzgitter Flachstahl GmbH gehen.
Die Direktreduktion von Eisenerz zu Eisen mittels Wasserstoffs, der unter Einsatz von Strom aus regenerativen Quellen durch Elektrolyse gewonnen wird, ist der Kern von „SALCOS“ (SAlzgitter Low CO2 Steelmaking). Das Konzept zielt darauf ab, die Entstehung von CO2 bei der Stahlherstellung perspektivisch um bis zu 95 Prozent zu reduzieren. In der Startphase könnte mit dem Einsatz von Erdgas bereits eine signifikante CO2-Verminderung erreicht werden. Die Region Wilhelmshaven biete gute Standortbedingungen für die Verwirklichung eines solchen Konzepts, heißt es seitens der Salzgitter AG. Ende Juni hatten sich auch schon Salzgitter-CEO Jörg Fuhrmann und Bernd Althusmann, Wirtschaftsminister des Landes Niedersachsen, positiv zu dem Projekt geäußert.
Hintergrund: Die Unternehmenspartner
Salzgitter AG: Die Gesellschaften des Salzgitter-Konzerns sind seit über 150 Jahren auf die Erzeugung von Stahl und Technologieprodukten spezialisiert. Die Kernkompetenzen liegen in der Herstellung von Walzstahl- und Röhrenerzeugnissen sowie deren Weiterverarbeitung und dem globalen Handel mit diesen Produkten. Zudem ist der Konzern im Sondermaschinen- und Anlagenbau tätig.
Uniper SE: Uniper ist ein globales Energieunternehmen, das Energie erzeugt, handelt und vermarktet. Es ist aktiv im Bereich Power-to-Gas und Betreiber von Wasserstoff-Elektrolyse-Demonstrationsanlagen in Falkenhagen und Hamburg-Reitbrook.
Rhenus: Die Rhenus Gruppe ist ein weltweit operierender Logistikdienstleister. Entlang der gesamten Supply Chain bietet das Unternehmen Lösungen für die unterschiedlichsten Branchen, darunter multimodale Transporte, Lagerung, Verzollung sowie innovative Mehrwertdienste.