Die Unternehmensgruppen Trumpf und Munich Re beabsichtigen, eine strategische Partnerschaft für ein neuartiges Serviceangebot von Laserschneidmaschinen einzugehen. Das gemeinsam entwickelte „Pay-per-Part-Modell“ soll es künftig ermöglichen, Laservollautomaten von Trumpf nutzen zu können, ohne diese kaufen oder leasen zu müssen.
Bei der Partnerschaft soll es sich zunächst um ein Projekt mit einer noch zu vereinbarenden Lernphase handeln. Munich Re agiert in diesem Modell als Business Enabler: Die Gruppe finanziert die Maschine und trägt damit das Investitionsrisiko. Das Tochterunternehmen relayr stellt die benötigten Datenanalysen für das Finanzierungsmodell zur Verfügung. Zudem plant Munich Re, eine Leistungsgarantie zu liefern. Sie soll Anwender gegen die finanziellen Auswirkungen potenzieller Produktionsausfälle absichern.
Trumpf hingegen will die für die Produktion benötigten Komponenten liefern. Dazu gehört nach eigenen Angaben der Zugang zu einer vollautomatischen Laserschneidmaschine, einem Lagersystem, dem Produktions-Know-how und notwendigen Serviceteilen. Auch die Wartung der Anlagen möchte das Unternehmen übernehmen, ebenso die Bereitstellung der zu verwendenden Rohstoffe. Der Produktionsprozess sei dabei auf die Anforderungen und Nachfrage der Nutzer zugeschnitten.
Trumpf: „Fertigungskapazitäten ohne größere Vorinvestitionen“
„Mit dieser Partnerschaft werden wir uns so deutlich wie noch nie in neue Geschäftsmodelle vorbewegen“, sagt Mathias Kammüller, Gruppengeschäftsführer und Chief Digital Officer von Trumpf. „Sie wird ein erster Schritt sein, um unseren Kunden als Alternative zu traditionellen Maschinenkäufen auch Fertigungskapazitäten ohne größere Vorinvestitionen zu ermöglichen. Zudem sind wir davon überzeugt, mit diesem Angebot nicht nur Bestandskunden beim Wachstum zu helfen, sondern auch neue Kunden zu gewinnen.“
Der Stahlhändler Klöckner & Co., so Trumpf, wird Entwicklungspartner des Geschäftsmodells. „Das Pay-per-part-Angebot von Trumpf und Munich Re als Entwicklungspartner unterstützen zu können, macht uns stolz und bestätigt unsere Überzeugung, dass digitalen Geschäftsmodellen die Zukunft gehört“, so Gisbert Rühl, CEO von Klöckner & Co. Der Konzern treibt derzeit auch im eigenen Hause die Automatisierung der Kernprozesse voran – wodurch es ihm nach eigenen Angaben gelungen ist, die negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie abzumildern.
Die Partnerschaft von Munich Re und Trumpf steht unter dem Vorbehalt der Fusionskontrollfreigabe durch die zuständigen Behörden.
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Quelle: Trumpf, Foto: Shutterstock