Premiere: Ilsenburger Grobblech hat das erste Blech im Wärmebehandlungsofen 1 erwärmt. Abgekühlt hat es die Gesellschaft anschließend mittels der neuen MultiFlex-Quench-Technologie (MFQ), entwickelt vom Düsseldorfer Anlagenbauer SMS group.
Bei letzterer MFQ-Anlage handelt es sich einen Bestandteil der neuen Wärmebehandlungslinie, die SMS an das Tochterunternehmen des Salzgitter-Konzerns geliefert hat. Das Aggregat soll künftig flexible Kühlstrategien ermöglichen und es der Ilsenburger Grobblech GmbH ermöglichen, ihr Produktspektrum unter anderem um besonders anspruchsvolle Güten zu erweitern.
Konkret, so erklärt es die SMS group, realisiert die Anlage mittels umschaltbarer Druckbereiche „alle Kühlstrategien von extrem langsamer Abkühlung bis hin zum Abschrecken mit frei wählbaren Kühl-Stopp-Temperaturen“. Variable Einstellungen ermöglichten dabei – im Vergleich mit konventionellen Quetten – die Darstellung eines umfangreicheren Produktportfolios. Eine optimale Planheit sei mithilfe einer hydraulischen Klemmung der Bleche durch Rollenführung sichergestellt.
Zudem liefert SMS für die Wärmebehandlungsanlage den neuen Richtmaschinentyp X-Roll MultiFlex – Leveller T. Dieser setze „neben bewährten Funktionen neue Maßstäbe im Hinblick auf finale Planheit und Restspannungsverteilung im Material“. Eine Strahlanlage, Konservierungslinie sowie Wasseraufbereitungsanlage komplettieren den Lieferumfang.
In der neuen Wärmebehandlungslinie werden jährlich mehr als 200.000 Tonnen Grobblech verarbeitet. Sie ist für Bleche mit Dicken zwischen 5 und 175 Millimetern bei Breiten bis zu 3.500 Millimetern ausgelegt. Bei Blechlängen zwischen 4 und 24 Metern haben die Bleche ein Maximalgewicht von 28 Tonnen. Das Werkstoffspektrum umfasst unter anderem hochfeste Kohlenstoffstähle, verschleißfeste Stähle, Stähle für Offshore-Konstruktionen, Stahlsorten für den Druckbehälterbau sowie Einsatz- und Vergütungsstähle.
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Quelle, Foto: SMS group