Obwohl sich beim österreichischen Stahlriesen Voestalpine eine Erholung der Nachfrage abzeichnet, bleiben die Zahlen für das Geschäftsjahr 2020/21 pandemiebedingt eher mäßig. Die Ergebnisse zum dritten Quartal im Überblick.
Der Voestalpine-Konzern berichtet mit Blick auf das 3. Quartal des Geschäftsjahres 2020/21 von einem Aufwärtstrend in wichtigen Geschäftsbereichen. Insbesondere die Automobilindustrie habe sich schrittweise erholt und im Herbst wieder Auftragseingänge erreicht, die in etwa dem Niveau vor Ausbruch der Pandemie entsprochen hätten. Ebenso rasch konnten sich Unternehmensangaben zufolge die Bau- sowie Konsumgüter- und Hausgeräteindustrie anschließen.
Der Geschäftsbereich Bahninfrastruktur habe sich über den gesamten Zeitraum – den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres – positiv entwickelt. Das gelte auch für das Segment Hochregallager, das sich nach Angaben von Voestalpine „sehr zufriedenstellend“ entwickelte. Zuletzt verzeichnete der Bereich aufgrund des zunehmenden Onlinehandels im Herbst einen Höchststand bei den Auftragseingängen in den Hauptmärkten Europa und Nordamerika. Nach wie vor schwierig jedoch habe es sich um die Situation in der Luftfahrt- sowie der Öl- und Gasindustrie verhalten.
Voestalpine: Ergebnisse bleiben pandemiebedingt mäßig
Die Entwicklung stimme positiv, betont Herbert Eibensteiner, Vorstandsvorsitzender von Voestalpine. „Auch unsere Anstrengungen hinsichtlich Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen zeigen Wirkung“, fügt er hinzu. Dennoch fallen die Zahlen des Konzerns pandemiebedingt eher mäßig aus: Der Umsatz zum 3. Geschäftsquartal 2020/21 ging im Vorjahresvergleich um 16,8 Prozent von 9,6 auf 8 Milliarden Euro zurück. Das operative EBITDA fiel in dem Zeitraum mit 683 Millionen Euro um 18,4 Prozent geringer aus als im Vorjahr (837 Millionen Euro). Das EBIT fiel von minus 82 auf minus 134 Millionen Euro, wobei Voestalpine zufolge sowohl in den Vorjahreszahlen als auch in der aktuellen Berichtsperiode „signifikante Einmaleffekte“ enthalten sind. Letztere belasten das EBIT der ersten drei Quartale mit rund 200 Millionen Euro (Vorjahr: 345 Millionen Euro). Das Ergebnis nach Steuern bleibe ebenfalls durch Einmaleffekte belastet mit minus 159 Millionen Euro nahezu konstant (Vorjahr minus 160 Millionen Euro).
Infektionsgeschehen bislang keine Auswirkung auf Erholung
Die in Europa erneut angestiegenen Infektionszahlen im 3. Geschäftsquartal 2020/21 brächten bislang „keine wesentlichen negativen Auswirkungen auf die wirtschaftliche Erholung jener Märkte, die für den Voestalpine-Konzern relevant sind“, heißt es seitens des Unternehmens. Deutlich gestiegen seien jedoch die Unsicherheiten über die weitere wirtschaftliche Entwicklung, weswegen der Fokus des Managements weiter auf Kostenmanagement und Ergebnisstabilisierung bleibe. Ausgaben für Investitionen will das Unternehmen niedrig halten. Unter der Voraussetzung keiner neuen wirtschaftlichen Einschränkungen erwartet Voestalpine für das gesamte Geschäftsjahr 2020/21 ein EBITDA in der Höhe von etwa einer Milliarde Euro.
Quelle, Foto: Voestalpine, Redaktion: nr