Als nach eigenen Angaben „erster europäischer Stahlhersteller“ erhielt die Salzgitter AG zwei Konformitätsaussagen nach dem sogenannten „VERIsteel“-Verfahren von TÜV Süd. Das Verfahren ermöglicht den Nachweis der produktspezifischen CO2-Emissionen bei der Stahlproduktion und begleitet den Prozess der Dekarbonisierung.
Salzgitter zufolge werden die CO2-armen Stahlgüten im Elektrostahlwerk Peine hergestellt – in Kombination mit den Walzwerken und Verzinkungsanlagen in Salzgitter. Auf Basis der Daten des Jahres 2018 hat TÜV Süd nun das Bilanzierungsverfahren für zwei Prozessrouten zur Produktion von Flachstahl verifiziert. Aus dem Vergleich gehe hervor, dass Salzgitter durch den Wechsel des Stahlerzeugungsverfahrens von der konventionellen Hochofenroute auf die Elektrostahlroute deutlich verbesserte CO2-Werte erreiche. So sei es gelungen, die CO2-Bilanz der Bramme um 75 Prozent und jene des feuerverzinkten Coils um 66 Prozent zu reduzieren.
Für den Nachweis der produktspezifischen CO2-Emissionen sei die Abbildung aller relevanten Prozesse und Stoffströme erforderlich, heißt es vonseiten TÜV Süd. Dafür habe die Prüforganisation das VERIsteel-Verfahren auf Basis der DIN EN ISO/IEC 17029 und weiterer internationaler Normen entwickelt. „Standardisierung ist Voraussetzung für die Vergleichbarkeit von Prozessen und Produkten“, erklärt Reiner Block (im Bild, links vorne), CEO der Division Industry Service bei TÜV Süd. „Mit der neutralen Validierung und Verifizierung durch TÜV Süd hat die Salzgitter AG die Basis für eine belastbare CO2-Aussage bezüglich ihrer Produktion und ihrer Produkte geschaffen, um zielgerichtet weitere Stufen der Dekarbonisierung zu realisieren.“
Ulrich Grethe (im Bild, rechts vorne), Mitglied der Konzerngeschäftsleitung und Vorsitzender der Geschäftsführung von Salzgitter Flachstahl: „Wir sind der erste europäische Hersteller mit einer Konformitätsaussage für grüne Stahlprodukte. Für eine Vielzahl unserer Kunden ist es wichtig, schon jetzt ein physisch-reales und nicht lediglich über mehr oder weniger theoretische Bilanzbetrachtungen CO2-reduziertes Erzeugnis zu erhalten.“
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