Thyssenkrupp Steel und die Industriegewerkschaft Metall (IG Metall) haben sich nach eigenen Angaben auf eine Basisvereinbarung geeinigt, die den im März vergangenen Jahres geschlossenen Tarifvertrag „Zukunftspakt Stahl“ ergänzen soll. Vereinbart seien darin unter anderem der zusätzliche Abbau von bis zu 750 Stellen in Verwaltung und produktionsnahen Bereichen. Zudem wollen die Parteien gemeinsam Betreibermodelle für betriebliche Einrichtungen zur weiteren Effizienzsteigerung im Unternehmen prüfen. Der geltende Tarifvertrag einschließlich der Beschäftigungssicherung bleibe erhalten. Für Thyssenkrupp-Personalvorstand sei nun die klare Botschaft: „Wir starten gemeinsam durch und wollen uns die bestmögliche Position im europäischen Wettbewerb sichern. Das ist das Ziel, das uns antreibt.“
Thyssenkrupp Steel: „wirtschaftlichen Schaden begrenzen“
„Die Vereinbarung ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung und ein Meilenstein auf dem Weg zu einer möglichen Verselbstständigung des Stahlbereichs“, kommentierte Klaus Keysberg, Vorsitzender des Aufsichtsrats bei Thyssenkrupp Steel. Die Vereinbarung werde ihm zufolge dazu beitragen, den durch die Corona-Pandemie entstandenen wirtschaftlichen Schaden zu begrenzen. „Das ist eine Voraussetzung dafür, den Stahl nachhaltig zukunftsfähig aufzustellen und ein entscheidendes Element für einen robusten Business Case nach vorn“, so Keysberg.
Vor kurzem hatte der Thyssenkrupp-Konzern die wesentlichen Investitionen im Rahmen seiner Stahlstrategie freigegeben und erste Großaufträge vergeben. „Wir werden uns besonders dort stark aufstellen, wo die Zukunft des Stahls liegt: bei Premiumprodukten mit höheren Festigkeiten, bei weiter optimierten Oberflächen und bei dünneren, leistungsfähigeren Produkten für die Elektromobilität“, erklärt Bernhard Osburg, Sprecher des Vorstands bei Thyssenkrupp Steel. Damit adressiere das Unternehmen seine Fokusmärkte im Automobil- und hochwertigen Industriebereich.
Quelle: Thyssenkrupp Steel, Foto: Pressmaster/Shutterstock