Die Georgsmarienhütte (GMH) Gruppe will ihre Stahlproduktion bis 2050 klimaneutral gestalten. Ein Schlüssel dazu ist klimaneutraler grüner Wasserstoff, der künftig durch Pipelines des Fernleitungsnetzbetreibers Nowega angeliefert werden könnte. Beide Unternehmen sind Mitglieder der Initiative GET H2, die sich zum Ziel gesetzt hat, zügig eine bundesweite Wasserstoffinfrastruktur zu entwickeln.
„Grüner Wasserstoff ist ein wichtiger Hebel für die Dekarbonisierung der Stahlindustrie. Dafür wollen wir bei uns die Grundlagen schaffen“, sagt Jean-Frédéric Castagnet, Leiter Technology and Innovation bei der GMH Gruppe. Schon heute liege das Unternehmen dank der Produktion mit Elektrolichtbogenöfen bei CO2-Emissionen deutlich unter dem Branchendurchschnitt. „Die ausreichende Verfügbarkeit von Strom aus erneuerbaren Energien und grünem Wasserstoff ist die wesentliche Säule für unseren Weg in die Klimaneutralität“, erklärt Castagnet.
GMH Gruppe soll Teil bundesweiten Wasserstoffnetzes werden
Der grüne Wasserstoff soll in den Bearbeitungsprozessen langfristig Erdgas ersetzen. Dementsprechend hat die GMH Gruppe bei der sogenannten „Grüngasabfrage“ der deutschen Gas-Fernleitungsnetzbetreiber Bedarf angemeldet. Diese Abfrage ist wesentlicher Bestandteil der Planung für ein deutsches Wasserstoffnetz, das laut Bundesregierung nur da entstehen soll, wo auch der Bedarf vorhanden ist.
Hier kommt Nowega ins Spiel. Der Fernleitungsnetzbetreiber ist seit 2019 Teil der Initiative GET H2 und hat die Umsetzung einer ersten Wasserstoffinfrastruktur von Lingen bis Gelsenkirchen mit angestoßen. Letztere soll Erzeugung, Transport, Speicherung und industriellen Verbrauch von grünem Wasserstoff verbinden. 2024 wollen die ingesamt 42 Partner mit diesem „ersten frei zugänglichen Wasserstoffnetz in Deutschland“ an den Start gehen.
Die GMH Gruppe ist Teil des Konsortiums – und ohnehin an das Fernleitungsnetz der Nowega angeschlossen. „Eine teilweise Umstellung der Infrastruktur auf Wasserstofftransport und damit ein Anschluss der GMH Gruppe an die Wasserstoffversorgung wäre ein logischer nächster Schritt“, sagt Frank Heunemann, Nowega-Geschäftsführer. „Wir freuen uns daher, mit der GMH Gruppe einen starken Partner in unserem Netzwerk zu haben, der in der Region ein enormes CO2-Einsparungspotenzial mitbringt.“ Gemeinsam wolle man sich dafür einsetzen, das Osnabrücker Land zügig an das öffentliche Wasserstoffnetz anzuschließen. „Wenn die Anbindung einmal erfolgt ist, ergibt sich auch für zahlreiche weitere Unternehmen die Möglichkeit, von diesem klimafreundlichen Energieträger zu profitieren“, unterstreicht Heunemann.
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