Das Unternehmen Siemens Energy soll für die Hüttenwerke Krupp Mannesmann (HKM) zwei neue Getriebeturboverdichter liefern. Diese ermöglichen das Einblasen von Koksofengas als Reduktionsmittel in zwei Hochöfen. Dadurch könnte der Stahlhersteller aus dem Duisburger Süden voraussichtlich mehr als 200.000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr einsparen, so Siemens Energy.
Auftraggeber für die Verdichter ist der Anlagenbauer Paul Wurth, der für Engineering, Beschaffung und Errichtung der mechanischen und elektrischen Komponenten der Gesamtanlage – einem Verdichtungs- und Eindüsungssystem für Koksofengas – verantwortlich ist. „Mit diesem Projekt können wir den CO2-Fußabdruck unseres Endkunden erheblich reduzieren“, betont auch Jochen Meyer zu Altenschildesche von Paul Wurth. Ihm zufolge werde sich die Investition von HKM in „nur wenigen Jahren“ rechnen. Verantwortlich dafür seien mögliche Einsparungen bei CO2-Zertifikaten aufgrund der Verdrängung von Einblaskohle aus dem Hochofenprozess durch das stark wasserstoffhaltige Koksofengas.
Der Lieferumfang von Siemens Energy umfasst zwei siebenstufige Getriebeturboverdichter, die bei einer Antriebsleistung von 3,3 Megawatt (MW) bis zu 30.000 Normkubikmeter (Nm3) Koksofengas pro Stunde und Hochofen mit einem Enddruck von bis zu 8 bar bereitstellen können. Das bereits seit 15 Jahren an beiden Hochöfen existierende Einblas-System für Erdgas wird mit kleineren Anpassungen zukünftig auch für das Einblasen von Koksofengas verwendet. Mittels einer neuen Mischstation hinter der Verdichteranlage kann dann wahlweise reines Erdgas, reines Koksofengas oder eine beliebige Mischung beider Gase mit einem maximalen Volumenstrom von 60.000 Nm3/h pro Hochofen eingeblasen werden. Um die im Betrieb häufig auftretenden Änderungen der Gasmischung und der Gasmenge darstellen zu können, weisen die beiden Turboverdichter einen großen Regelbereich für Volumenstrom und Enddruck auf.
Die Inbetriebnahme der Gesamtanlage ist für das 4. Quartal 2022 geplant.
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