In den kommenden Jahren darf die Stahlindustrie mit weiteren Hilfen in Milliardenhöhe rechnen. Ein Treffen zwischen dem Bundeswirtschaftsministerium und Branchenvertretern kommt zu dem Ergebnis, dass der Umbau der Produktion rasch angegangen werden muss.
Für den klimafreundlichen Umbau der Stahlindustrie sollen in den Jahren 2022 bis 2024 zusätzlich mindestens fünf Milliarden Euro mobilisiert werden. So berichtete das Düsseldorfer Handelsblatt. Demnach kündigte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (im Bild) die Hilfen an, nachdem er sich am 3. Mai mit Vertretern der Stahlindustrie sowie der Industriegewerkschaft Metall getroffen hatte.
In dem Treffen habe Altmaier auf Förderprogramme zur Dekarbonisierung der Industrie, zum Einsatz von Wasserstoff sowie ein Pilotprojekt für Klimaschutzverträge verwiesen. Die Transformation der Stahlindustrie sei eine „Daueraufgabe“, die rasch angegangen werden müsse. Die nötigen Gesamtinvestitionen für den Umbau zur CO2-freien Stahlproduktion bezifferte Altmaier auf insgesamt 35 Milliarden Euro. Davon könnten in den kommenden 30 Jahren etwa zehn bis zwölf Milliarden Euro aus öffentlichen Hilfen kommen.
Beteiligt an den Gesprächen war auch die Wirtschaftsvereinigung Stahl, die kurz darauf ein Statement zu den Ergebnissen veröffentlichte. Darin dankt dessen Präsident Hans Jürgen Kerkhoff dem Bundeswirtschaftsminister, „dass er erneut mit den Spitzen der Stahlindustrie zusammengekommen ist, um die Umsetzung des Handlungskonzepts Stahl zu erörtern“. Mit der Corona-Pandemie und einem dynamischeren Wettbewerbsumfeld seien die strukturellen Herausforderungen beim Stahl weiter gewachsen. „Gerade auch nach den aktuellen Beschlüssen zum Klimaschutz kommt es nun darauf an, mit noch größerer Dynamik politische Rahmenbedingungen zu schaffen, die den Stahlunternehmen die Möglichkeiten geben, in CO2-ärmere Produktionsweisen zu investieren und zugleich international wettbewerbsfähig zu bleiben“, so Kerkhoff.