In Europas größtem Stahlstandort Duisburg soll der Weg zur klimaneutralen Stahlerzeugung mit Wasserstoff weiter geebnet werden. Die lokalen Produzenten Thyssenkrupp Steel und Hüttenwerke Krupp Mannesmann wollen zu diesem Zweck ihre Zusammenarbeit mit dem Hafen Rotterdam intensivieren.
Thyssenkrupp Steel und die Hüttenwerke Krupp Mannesmann (HKM) benötigen mittel- und langfristig große und steigende Mengen an Wasserstoff, um Stahl ohne Kohle herzustellen. Beide Unternehmen importieren seit Jahrzehnten Kohle, Eisenerz und weitere Rohstoffe über ein eigenes Terminal im Hafen Rotterdam. Per Binnenschiff und Bahn transportieren sie das Material anschließend zu ihren Hochöfen in Duisburg. Gemeinsam wollen die drei Partner nun den Aufbau von internationalen Lieferketten für Wasserstoff prüfen. Darunter befinden sich Möglichkeiten des Wasserstoffimports über Rotterdam sowie ein potenzieller Pipeline-Korridor zwischen Rotterdam und den beiden Stahlstandorten.
Der Hafen Rotterdam prüfe bereits den Import von Wasserstoff aus einer Vielzahl von Ländern und Regionen weltweit, heißt es in einer gemeinsamen Pressemeldung. Zudem errichte dieser im sogenannten „Porthos“-Projekt ein System für den Transport und die Speicherung von Kohlenstoff. Letzteres, so die Partner, könnte auch als CO2-Speicher für die Produktion von blauem Wasserstoff im Rahmen des Projekts „H2morrow steel“ eine Rolle spielen, an dem Thyssenkrupp Steel beteiligt ist.
Die drei Partner sind sich einig, dass zur Begleitung der Energiewende eine neue, grenzüberschreitende Infrastruktur erforderlich ist – insbesondere der Ausbau der Pipelines. Sie sind der Auffassung, dass die konkrete und erhebliche Nachfrage nach Wasserstoff seitens der Stahlindustrie sowie die Möglichkeiten zur Speicherung von CO2 ein Impuls für die Realisierung dieser Infrastruktur sein könnte. Die Zusammenarbeit zwischen Rotterdam als Europas größtem Hafen und Duisburg als Europas größtem Stahlstandort bezeichnen sie als mögliche „Signalwirkung für den Aufbau von Lieferketten für die Energiewende sein und zur Entwicklung eines wichtigen nachhaltigen europäischen Logistikclusters“.
Quelle: HKM, Hafen Rotterdam, Thyssenkrupp Steel, Foto: Thyssenkrupp Steel