Im Rahmen des Verkehrs- und Städtebauprojekts „Stuttgart 21“ befindet sich eine neue Eisenbahnbrücke im Bau, die künftig den Hauptbahnhof Stuttgart mit dem Bahnhof Stuttgart-Bad Canstatt verbinden soll. Schon heute zieht die „Neckarbrücke“ die Blicke auf sich – nicht zuletzt aufgrund der stilvollen Stahlkonstruktion.
Ihre einmalige Form hat die „Neckarbrücke“ eleganten Stahlsegeln zu verdanken. Diese bestehen aus massiven Stahlblechen von Dillinger, deren Dicke über den Verlauf der Zügel bis zu den Mastköpfen stetig ansteigt. Um dies darstellen zu können, setzte der saarländische Stahlhersteller Längsprofilbleche (LP-Bleche) in Dicken bis zu 125 mm Millimeter ein. Für die hochbelasteten Mastköpfe am Ende der Stahlsegel benötigten die Konstrukteure sogar Blechdicken bis zu 200 Millimeter im Mittelträger, heißt es vonseiten des Unternehmens. Letztere, so Dillinger, ließen sich über spezielle S460QL Bleche mit „die Norm deutlich überschreitenden Anforderungen an die Zähigkeit“ realisieren. „Somit wurden in diesem eindrucksvollen Projekt sogar erstmalig bei einer Eisenbahnbrücke im Netz der DB AG hochfeste Feinkornbaustahl-Bleche in diesen Blechdicken eingesetzt“, betont Dillinger. Eine weitere Besonderheit für diese Brücke ist der Einsatz von sehr schweren TM Blechen S460 ML > 30 Tonnen. Nach Angaben Dillingers ist es damit möglich, die Baustellenstöße in den Segeln zu reduzieren.
Ab Ende 2025 sollen Fern- und Regionalverkehrszüge sowie S-Bahnen auf der oberen Ebene der Brücke den Neckar queren. Lokalen Medienberichten zufolge belaufen sich die Kosten für den Bau auf rund 35 Millionen Euro. Vor kurzem eröffnete die Stadt einen angehängten Steg für Fußgänger und Radfahrer.