Die Salzgitter AG hat einen weiteren Baustein für die CO2-arme Stahlproduktion gesetzt. Vor kurzem erfolgte der Spatenstich für den Bau von μDRAL, einer Demonstrationsanlage zur Herstellung von direkt reduziertem Eisen (DRI). Nach Angaben des niedersächsischen Stahlherstellers ist sie die erste flexibel mit Erdgas und Wasserstoff betreibbare Anlage dieser Art.
Die Produktion soll im ersten Halbjahr 2022 beginnen. Salzgitter zufolge hat die Anlage 2.500 Kg/d Produktionskapazität und kann flexibel mit unterschiedlichen Anteilen (0 bis 100 Prozent) von Erdgas und Wasserstoff betrieben werden. Zunächst will das Unternehmen das DRI im Hochofenprozess – zur Einsparung von Einblaskohle – sowie im Elektrolichtbogenofen des Werkes Peine einsetzen. Lieferant und Technologiepartner ist der italienische Anlagenbauer Tenova.
Der Salzgitter-Konzern festige mit dem Bau der DRI-Anlage seine Vorreiterrolle bei der Dekarbonisierung der Stahlindustrie, betont Heinz Jörg Fuhrmann, Vorstandsvorsitzender der Aktiengesellschaft. „Aus deren Betrieb werden wir die erforderlichen Kenntnisse erlangen, um in wenigen Jahren auf Anlagen im weitaus größeren Maßstab zu produzieren“, ist er sich sicher. „Die Branche spielt dann eine herausragende Rolle beim Erreichen der gesetzten Klimaziele, wenn die Politik jetzt zügig die erforderlichen wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen für den Transformationsprozess implementiert.“
13,6 Millionen Euro investiert Salzgitter für die neue Anlage, heißt es in einem Pressestatement. Das Bundesumweltministerium unterstützt das Vorhaben mit einer Förderquote von 40 Prozent. Den Bescheid überreichte Bundesumweltministerin Svenja Schulze im vergangenen Dezember.
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Quelle, Fotos: Salzgitter AG