Auch wenn über die Jahre einige Gruppen dieses Genres so groß geworden sind, dass sie Headliner-Status auf Festivals haben… Die Heavy-Metal-Spielart „Black Metal“ ist außerhalb der Szene ein absolutes Nischenthema. Doch auch innerhalb dieses Genres ist es noch möglich, Nischen zu besetzen, die zuvor unentdeckt waren. Dem Duo Dauþuz ist das gelungen.
Sie sind sehr enge Verwandte, das Berg- und Hüttenwesen. Doch im Heavy Metal finden sich eigentlich nur Anspielungen auf die Metallurgie – in der vergangenen Woche ging es an dieser Stelle um die Bande zwischen Stahl und Metal. Die Ausnahme von der Regel ist das thüringisch-nordrhein-westfälische Duo Dauþuz (gemeingermanisch für „Tod“, ausgesprochen „Dauthuz“). Die Musik ist stilistisch zwar dem sogenannten Black Metal zuzuordnen, stellt aber andere Themen in den Mittelpunkt als die Szene-Konventionen es vorschreiben.
„Wir haben uns 2016 zusammengetan, um einfach mal etwas anderes in unserem Musikgenre zu machen und über den traditionellen Bergbau zu singen. Das hat vor uns noch niemand so intensiv betrieben. Schicksale, Sagen und geschichtliche Ereignisse, die damit in Verbindung stehen, werden auch besungen ausgehend von den Anfängen in der Steinzeit bis ins 20. Jahrhundert“ erläutert Multiinstrumentalist Aragonyth. Genau wie sein Mitstreiter Syderyth (Gitarre, Gesang) tritt er konsequent nur unter Pseudonym auf. Entsprechend hat die Band für sich selbst die musikalische Schublade des „Mining Black Metal“ aufgemacht.
Gesamtkonzept mit Inspirationen vor der Haustür
In fast allen Titeln ihrer Alben spiegelt sich dieser thematische Bezug: „In finstrer Teufe“ (2016), „Die Grubenmähre“ (2017) oder „Grubenfall 1727“ (2020). Die Inspirationen finden beide Musiker sprichwörtlich vor der Haustür: „Wir wohnen mehr oder minder in klassischen Bergbaugegenden. Speziell in Thüringen gab es früher sehr viele kleine und primitive Gruben. Ihre Spuren kann man mit dem richtigen Blick noch heute entdecken, was mitunter der thematische Zündfunke für Dauþuz war.“
Die Musik des Duos ist insbesondere für Hörer außerhalb der Heavy-Metal-Szene mehr als gewöhnungsbedürftig. Aber der künstlerische Anspruch zeigt sich auch in den anderen Teilen des Gesamtkonzeptes. Die Cover der Alben zeigen Szenen aus dem Bergbau und ihre offiziellen Fotos machen die Musiker bevorzugt in althergebrachter Tracht; wenn möglich sogar vor oder in einer Grube. Nur an einer Sache sind Dauþuz bislang gescheitert, so Aragonyth: „Ein Konzert in einer stillgelegten Grube – das wäre spannend. Organisatorisch und auch personell ist der Aufwand für uns aber bislang noch nicht zu stemmen.“