Seit mittlerweile über 20 Jahren lobt die Deutsch-Italienische Wirtschaftsvereinigung Mercurio e.V. den „Premio Mercurio“ aus. Dieses Jahr stand die Verleihung unter dem Motto „Innovation und Nachhaltigkeit in der Stahlerzeugung“. Am Freitagabend vergab der italienische Botschafter Armando Varricchio in Berlin die Auszeichnung an die Feralpi-Gruppe.
Die Auszeichnung würdigt bedeutende Initiativen im wirtschaftlichen und kulturellen Austausch zwischen Deutschland und Italien. Mit der Verleihung honoriert der Verein das besondere Engagement für nachhaltige Entwicklung in der Feralpi-Gruppe, die mit 1,24 Milliarden Euro Jahresumsatz und insgesamt 1.700 Beschäftigten zu den wichtigsten Stahlerzeugern Europas gehört und neben ihrem Stammsitz in Italien und anderen europäischen Niederlassungen auch im sächsischen Riesa beheimatet ist. Die Feier fand in der italienischen Botschaft in Berlin im Beisein seiner Exzellenz Armando Varricchio, Botschafter der Republik Italien, statt. Entgegengenommen wurde die Auszeichnung von Giuseppe Pasini, Vorstandsvorsitzender der Feralpi-Gruppe, und Uwe Reinecke, Werksdirektor der ESF Elbe-Stahlwerke Feralpi GmbH.
„Auch Anerkennung für die starke Partnerschaft“
„Ich hoffe“, so der Vorstandsvorsitzende der Feralpi-Gruppe Giuseppe Pasini, „dass diese Auszeichnung Ansporn für unsere junge Generation ist, ihre Energie und ihre Visionen in eine Branche wie die Stahlbranche einzubringen, die auf eine jahrhundertelange Tradition zurückblickt und zugleich eine große Zukunft vor sich hat. Die verarbeitende Industrie, in der Italien und Deutschland in Europa führend sind, muss durch Dekarbonisierung der Produktion und Investitionen in die Energiewende einen aktiven Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel leisten. Dafür setzen wir uns mit unseren Investitionen und unseren Kompetenzen ein.“
„In Deutschland wie in Italien steht die Stahlbranche im Mittelpunkt der strategischen Wertschöpfungsketten der Industrie“, so Uwe Reinecke, Werksdirektor der ESF Elbe-Stahlwerke Feralpi GmbH . Darum sei es „unsere Aufgabe“, sowohl besten Stahl zu produzieren als auch die Umweltfolgen so weit wie möglich zu reduzieren. Die Investitionen in die neuesten Technologien, mit denen der digitale Wandel und damit auch die künstliche Intelligenz Einzug in die Feralpi-Prozesse halten, seien von hoher strategischer Wichtigkeit, fuhr er fort. Darüber hinaus sei die Auszeichnung „auch Anerkennung für die starke Partnerschaft der italienischen und der deutschen Industrie.“
Das von Mercurio gewürdigte Engagement der Feralpi-Gruppe wird durch die sogenannte ESG-Performance ganz deutlich. Das Akronymsteht dabei für die Bereiche Environmental, Social und Governance, über die das Unternehmen umfassend und transparent Bericht erstattet. Seit der ersten Nachhaltigkeitsbilanz 2004 erfolgt die Berichterstattung auf freiwilliger Basis. 2019 wurde die erste Freiwillige nichtfinanzielle Konzernerklärung (NFE) veröffentlicht.
Freiwillige nichtfinanzielle Erklärung der Feralpi-Gruppe
Als Ausdruck der langfristigen Orientierung und der Transparenz veröffentlicht Feralpi Stahl eine Freiwillige nichtfinanzielle Erklärung (NFE) der Unternehmensgruppe. Das Unternehmen entschloss sich, obwohl es dazu nicht verpflichtet ist, die in Italien geltenden gesetzlichen Vorgaben zur Berichterstattung auch weiterhin zu erfüllen, um einerseits den Stakeholdern vergleichbare Informationen an die Hand zu geben und andererseits die Transparenz über die Finanz- und Ertragsdaten hinaus auch in sozialen und Umweltbelangen zu fördern. Die nichtfinanzielle Erklärung, wie auch die gesamte Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens richten sich an den Zielen der nachhaltigen Entwicklung (SDG) der Agenda 2030 der Vereinten Nationen aus. Dort ist der Weg vorgegeben, den auch die Industrie beschreiten muss.
2020 erreichte die Feralpi-Gruppe eine Bruttowertschöpfung von insgesamt 178,5 Millionen Euro und eine Nettowertschöpfung von insgesamt 124,7 Millionen Euro. Der Umsatzanteil lokaler Lieferanten lag bei 27 Prozent. Der Beitrag für die regionalen Gemeinschaften lag bei über 4 Millionen Euro. Mit Blick auf die Umweltdaten betrug der Recyclinganteil bei den Rohstoffen für die Stahlerzeugung 93 Prozent; die Abfallverwertungsquote lag 83 Prozent. 2020 sank die Menge der bei der Stahlerzeugung und -verarbeitung erzeugten Abfälle um über 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die direkten und indirekten Treibhausgasemissionen (Scope 1 und 2) sanken um knapp 6 Prozent gegenüber 2019.