Die Erholung der Swiss Steel Group schreitet weiter voran: Im dritten Quartal verbucht der Schweizer Konzern wieder Gewinne. Auf die fehlende Nachfrage aus der Automobilindustrie und steigende Preise habe das Unternehmen bereits reagiert, wie CEO Frank Koch mitteilt.
Von seinem Umsatzeinbruch aus dem vergangenen Jahr hat sich die Swiss Steel Group weiter erholt. Auch im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres führt der Schweizer Stahlkonzern seine positive Entwicklung fort. So stieg der Umsatz des Unternehmens im Vergleich zum Vorjahresquartal um knapp die Hälfte auf 765 Millionen Euro. Das stärkste Wachstum habe es bei Qualitäts- und Edelbaustahl gegeben. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 3,6 Millionen Euro, nachdem das Unternehmen im Vorjahresquartal noch einen deutlichen Verlust von 66 Millionen Euro eingespielt hatte. CEO Frank Koch sieht damit seinen positiven Eindruck bestätigt: „Die Swiss Steel Group hat das Potenzial, in den nächsten Monaten und Jahren Märkte zurückzuerobern und auszubauen“, kommentiert er.
Grund für diese Entwicklung sind Swiss Steel zufolge gestiegene Absatzmengen (23,5 Prozent) und eine positive Entwicklung des Verkaufspreises (21,8 Prozent). Bedingt durch den Anstieg der Rohstoffpreise betrug letzterer im jüngsten Berichtsquartal durchschnittlich knapp 1.870 Euro pro Tonne. Absetzen konnte der Konzern 410 Kilotonnen Stahl, und damit um rund 24 Prozent mehr als im Vorjahresquartal.
Swiss Steel passt Produktionsmengen an
Doch spüre Swiss Steel auch die Halbleiterknappheit in der Automobilindustrie, erklärt Koch. Ihm zufolge hätten die daraus resultierenden Unterbrechungen der Lieferkette „die Auftragsvolumina unserer Kunden in diesem Marktsegment zumindest vorübergehend beeinträchtigt“. Zudem seien aufgrund hoher Rohstoffpreise in Verbindung mit extremen Energiepreisen deutlich höhere Produktionskosten entstanden. Auf diese Entwicklungen habe das Unternehmen reagiert, indem es die Produktionsmengen im Qualitäts- und Edelbaustahl insbesondere in Deutschland und Frankreich angepasst habe. Gleichzeitig, macht Koch deutlich, sei es „unvermeidlich, dass wir Kostensteigerungen im Energiebereich an unsere Kunden weitergeben“.
An seiner Prognose für das Geschäftsjahr 2021 will Swiss Steel indes festhalten. Trotz der abgeschwächten Nachfrage aus der Automobilindustrie, hoher Rohstoff- und volatiler Energiepreise rechnet der Konzern mit einem operativen Ergebnis (EBITDA) in einer Bandbreite von 150 bis 180 Millionen Euro.
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