Mit einer neuen Pilotanlage will das französische Joint Venture Genvia die Verwendung von Wasserstoff in der Stahlindustrie optimieren. Zwei konkrete Vereinbarungen mit wichtigen Branchenvertretern hat das Unternehmen nun bekanntgegeben.
Das französische Joint Venture Genvia will künftig mit führenden Unternehmen der Zement- und Stahlindustrie zusammenarbeiten. Ziel ist es, kritische Industriesektoren auf ihrem Weg zur CO2-neutralen Energieversorgung zu begleiten. Eine entsprechende Vereinbarung ist nach Angaben der an Genvia beteiligten Partner – unter anderem das Unternehmen Schlumberger New Energy und das Forschungszentrum für Kernernergie CEA – nun unterzeichnet worden.
Genvia: Verfahren soll künftige Wasserstoffwirtschaft stützen
Das in der Vereinbarung festgelegte Pilotprojekt besteht laut Genvia aus einer neuen Elektrolyseurtechnologie, die in „zwei Jahrzehnten Forschung“ am CEA entwickelt wurde. Die Anlage soll künftig bis zu 600 Kilogramm grünen, mit erneuerbaren Energien erzeugten Wasserstoff pro Tag herstellen und so die Dekarbonisierung wichtiger Industriezweige vorantreiben. „Die Vereinbarungen sind wichtige Schritte, um die Einführung der Genvia-Technologie zu beschleunigen“, betont Ashok Belani (im Bild), Executive Vice President, Schlumberger New Energy. Er ist sich sicher, das Verfahren werde „die künftige Wasserstoffwirtschaft stützen“.
Mit Blick auf die Stahlindustrie erprobt Genvia seine neue Technologie unter anderem mit ArcelorMittal Méditerranée. Der Erzeuger mit Sitz im französischen Fos-sur-Mer wolle seine bisherige Anwendung von Wasserstoff im Produktionsprozess ersetzen, heißt es vonseiten des Joint Ventures. Dadurch beabsichtige das Unternehmen, seinen an dem Standort produzierten Elektrostahl für die Automobilindustrie zu dekarbonisieren. Mit Ugitech, einem Unternehmen der Schweizer Swiss Steel Group, will Genvia darüber hinaus den Einsatz von Wasserstoff als alternativen Brennstoff für einen Nachwärmofen untersuchen. Hier soll die neue Technologie das bisher verwendete Erdgas ersetzen.
Bei einem offiziellen Besuch der Pilotanlage am 16. November würdigte der französische Präsident Emmanuel Macron die gemeinsame öffentlich-private Partnerschaft. Zudem bekräftigte er seinen Einsatz und seine Ambitionen für die Wasserstoffwirtschaft.