Heute Morgen hat RHI Magnesita im Werk Urmitz den neuen Tunnelofen angefeuert. Der 122 Meter lange Leichtbauofen erzeugt Temperaturen von bis zu 1.550°C und stellt das Herzstück der modernen Feuerfestproduktion dar. In ihm werden primär feuerfeste Steine zur feuerbeständigen Auskleidung von Aggregaten vor allem für die Stahlindustrie gebrannt. Weitere Abnehmer finden sich zudem in der Glas-, Zement-, Kalk-, Energie- und Chemieindustrie. RHI Magnesita ist ein weltweit tätiger Anbieter für Feuerfestprodukte und -lösungen.
Damit existiert erstmals seit Jahrzehnten wieder ein Tunnelofen für geformte und gebrannte Feuerfestprodukte im Werk Urmitz. Nach seiner Anfeuerung wird der Tunnelofen die nächsten Jahrzehnte ununterbrochen brennen; er soll mit seiner Leistungsfähigkeit die Kapazitäten des Werks um etwa 25.000 Tonnen jährlich erhöhen. Der neue Tunnelofen erweitert maßgeblich die Produktpalette des Werkes und dient zur weiteren Spezialisierung auf nicht basische Feuerfestprodukte. Mitte Juli war die Redaktion von stahl + eisen vor Ort, um sich selbst ein Bild zu machen. Damals hieß es noch, dass der Tunnelofen bis Dezember fertig sein soll. Mit der heutigen Anfeuerung hat das Unternehmen den Zeitplan sichtbar gehalten.
Investitionsvolumen von 23 Millionen Euro
Insgesamt 23 Millionen Euro hat RHI Magnesita in den Standort investiert. Damit wird das Traditionswerk als zentraler europäischer Hub für die Herstellung nicht-basischer Feuerfestprodukte umgerüstet und ausgebaut. Neben den Kosten für den Bau des Tunnelofens geht mit der Investition eine Modernisierung, Automatisierung und allumfassende Digitalisierung des Werks einher, die maßgebliche Faktoren zur Optimierung der Wertschöpfungskette sind. Dadurch erhöht sich das Produktionsvolumen und steigert gleichzeitig die Energieeffizienz des Werks um zehn Prozent.
„Die Investition in diesen europäischen Standort ist wegweisend. Mit dem neuen Tunnelofen in Urmitz sind wir europaweit optimal aufgestellt, denn er trägt zu einer maßgeblichen Steigerung der Effizienz und damit zu einer höheren Produktionskapazität bei. Unser Ziel ist es, mithilfe smarter digitaler Lösungen und Infrastrukturen neue Maßstäbe in der Branche zu setzen und die Weichen in Richtung Nachhaltigkeit zu stellen“, so Rajah Jayendran, COO RHI Magnesita.
Die Summe ist die höchste, die RHI Magnesita jemals in Deutschland investiert hat – und unterstreicht die strategische Bedeutung des Werks, das in der Region für viele Arbeitsplätze sorgt. „Mit der Neuinstallation in Urmitz entsteht auch ein neuer Bedarf an Stellen: So werden beispielsweise erstmals TunnelofenspezialistInnen gesucht, die Expertise im Fach der Ofentechnologie sowie der Produkttechnik mitbringen. Insgesamt werden 65 neue Jobs im Werk geschaffen“, resümierte Constantin Beelitz, Regional President Europe, CIS & Turkey RHI Magnesita.
Feierliche Inbetriebnahme
Zur Anfeuerung des Tunnelofens war der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Weißenthurm, Thomas Przybylla, vor Ort. Gemeinsam mit Werksgruppenleiter Markus Pung und Rajah Jayendran, COO RHI Magnesita, weihte er in einer Anfeuerungszeremonie den Tunnelofen ein.
„Das Werk von RHI Magnesita in Urmitz leistet als bedeutender Innovations- und Wirtschaftsfaktor nicht nur einen großen Beitrag für das Land Rheinland-Pfalz. Es nimmt auch seine große Verantwortung wahr – als Arbeitgeber für neue hochtechnologische Berufe und als fest verankertes Mitglied der Verbandsgemeinde“, unterstrich Verbandsbürgermeister Przybylla die Bedeutung von RHI Magnesita für die Region. Zudem freue es ihn, dass mit dem Investment ein Vorzeigeprojekt im Bereich Automatisierung und Digitalisierung entstehe.
„RHI Magnesita ist der Technologieführer der Feuerfestindustrie. Als Innovationstreiber haben wir uns zum Ziel gesetzt, unser Werk in Urmitz als zentralen europäischen Hub für die Herstellung nicht-basischer Feuerfestprodukte umzurüsten und auszubauen. So können wir Kundenwünschen noch gezielter und mit noch mehr Qualität entgegenkommen. “, erklärte Werksgruppenleiter Markus Pung bei der feierlichen Einweihung. „Mit dem Anfeuern des neuen Tunnelofens kommen wir diesem Anspruch einen großen Schritt näher.“