Auf einem jüngsten Kapitalmarkttag bekräftigte thyssenkrupp seine optimistische Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Konkret wurde der Konzern hinsichtlich steigender Versandmengen im Stahl- und Handelsbereich.
Der Ruhrkonzern thyssenkrupp sieht sich bei seiner Transformation auf einem guten Weg. Zwei Jahre nach Beginn des großangelegten Umbaus zieht der Vorstand eine positive Zwischenbilanz. Im Rahmen eines virtuellen Kapitalmarkttages gab das Unternehmen einen detaillierten Ausblick auf die nächsten Meilensteine und kommunizierte ambitionierte Mittelfristziele. Wo es künftig grundsätzlich hingehen soll, verriet das Motto der Veranstaltung: „Transforming to sustained value creation“.
„Wir bringen thyssenkrupp zurück in die Erfolgsspur – mit wettbewerbsfähigen Geschäften, die Geld verdienen und profitabel wachsen“, betonte Vorstandsvorsitzende Martina Merz. Trotz der Herausforderungen durch die Pandemie und die aktuelle Lieferketten-Thematik komme der Konzern gut voran. So begännen die eingeleiteten Maßnahmen zu wirken, weitere seien in Vorbereitung. „Wir arbeiten nun auch an der nächsten Phase unserer Transformation, in der wir uns zunehmend wieder den Wachstumschancen in den Geschäften widmen werden“, so Merz.
Finanzvorstand: „Sind gut vorangekommen“
Dass sich die Anstrengungen der vergangenen Jahre zunehmend positiv in den Zahlen widerspiegeln, hatte thyssenkrupp bereits im November in einer zuversichtlichen Prognose für das laufende Geschäftsjahr zum Ausdruck gebracht. Auf dem Kapitalmarkttag bekräftigte der Konzern seine optimistische Prognose für das laufende Geschäftsjahr, die unter anderem einen Jahresüberschuss von „mehr als einer Milliarde Euro“ vorsieht.
„In den vergangenen zwei Jahren haben wir in allen Bereichen wichtige strukturelle Veränderungen und operative Verbesserungen angestoßen und sind gut vorangekommen“, erklärte Finanzvorstand Klaus Keysberg. Dennoch bleibe bei der Steigerung der Performance viel zu tun. „Deshalb werden wir den eingeschlagenen Weg weiter konsequent fortsetzen“, so Keysberg weiter.
thyssenkrupp will Versandmengen ankurbeln
Das Stahlgeschäft Steel Europe, so heißt es in einer jüngsten Pressemeldung, wolle thyssenkrupp nach wie vor innerhalb der Gruppe weiterführen. Parallel prüfe der Konzern jedoch, wie eine eigenständige Aufstellung „langfristig bessere Zukunftsperspektiven“ eröffnen könnte. Weiter im Fokus stehe die sogenannte Stahlstrategie 20-30, anhand derer die Wettbewerbsfähigkeit des Geschäftsbereichs nachhaltig verbessert werden soll. Mittelfristig will thyssenkrupp die Versandmengen bei Steel Europe auf rund elf Millionen Tonnen steigern. Das Bereinigte EBITDA pro Tonne soll auf etwa 100 Euro verbessert werden, was einer bereinigten EBIT-Marge von 6 bis 7 Prozent entspräche.
Innerhalb der Handelssparte Materials Services will thyssenkrupp die Versandmengen auf über sechs Millionen Tonnen steigern. Zudem hat sich der Konzern eine bereinigte EBIT-Marge von zwei bis drei Prozent sowie einen ROCE-Wert (Return On Capital Employed) von über neun Prozent zum Ziel gesetzt. Auf dem Weg dahin will das Unternehmen insbesondere auf Automatisierung, Digitalisierung und künstliche Intelligenz setzen.
Auch von der starken Nachfrage nach grünem Wasserstoff will thyssenkrupp künftig profitieren. Bei Uhde Chorine Engineers (UCE) sieht der Konzern großes Potenzial im Bereich der Wasserelektrolyse. Das Unternehmen prüfe daher, wie das Wasserstoffgeschäft „bestmöglich weiterentwickelt werden kann“. Vorzugslösung sei derzeit ein Börsengang, in welchem Fall thyssenkrupp die Mehrheit am Geschäft behalte. Weitere Informationen will der Konzern in einem separaten Kapitalmarkttag am 13. Januar 2022 veröffentlichen.