Der Stahlverarbeiter Wuppermann nimmt die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz schärfer in den Fokus. Bis spätestens 2025 will das Unternehmen insbesondere die in der Bandverzinkung anfallenden CO2-Emissionen auf Null reduzieren.
Der Leverkusener Stahlverarbeiter Wuppermann hat bekanntgegeben, wie er künftig zum Klimaschutz beitragen will. Bis spätestens 2025 will das Unternehmen in seinem Hauptgeschäftsfeld, der Bandverzinkung, gänzlich CO2-neutral produzieren. Um dies zu erreichen, soll der Strommix schrittweise auf den Bezug aus regenerativen Energien umgestellt werden.
Johannes Nonn, Sprecher des Unternehmensvorstands, sieht die Industrie in der Pflicht, das Thema Klimaschutz ernsthaft anzugehen: „Als energieintensives Unternehmen und großer europäischer Stahlverarbeiter hat das Thema Nachhaltigkeit für die Wuppermann-Gruppe eine hohe strategische Bedeutung. Daher wollen wir Vorreiter bei der CO2-Neutralität sein.“
Wuppermann: Investitionen auch in eigene Stromerzeugung
Der weitaus größte Teil des Energiebedarfs bei Wuppermann entsteht in der Bandverzinkung. Das Unternehmen produziert im Jahr etwa eine Million Tonnen bandverzinkten Stahl mit dem sogenannten „Heat-to-Coat“-Verfahren. Das Fraunhofer-Institut hat 2020 nachgewiesen, dass dieses Verfahren im Vergleich zu den herkömmlichen Verzinkungsverfahren auf Basis fossiler Energien über 30 Prozent CO2 einspart. „Das ist ein Wettbewerbsvorteil Richtung Nachhaltigkeit, auf den wir stolz sind“, so Nonn.
Erste Maßnahmen zur Umstellung auf grünen Strom sind bereits umgesetzt. So bezieht das Unternehmen seit Anfang 2021 an seinen Produktionsstandorten in Österreich grünen Strom ausschließlich aus Wasserkraft. Der niederländische Standort Moerdijk stellt ab 1. Januar 2022 komplett auf Strom aus Windkraft um. Die Stromlieferverträge an den Produktionsstandorten in Ungarn und Polen werden ebenfalls sukzessive auf CO2-freien bzw. grünen Strom umgestellt. Damit baue Wuppermann seinen CO2-Vorteil gegenüber den europäischen Wettbewerbern deutlich aus, heißt es in einem Statement.
Parallel dazu investiert das Unternehmen in die eigene Stromerzeugung. An drei Standorten hat Wuppermann im Jahr 2021 Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von drei Megawatt installiert. Das entspricht dem Stromverbrauch von mehr als 1.700 Haushalten. Ergänzend dazu strebt Wuppermann eine Recyclingquote von 100 Prozent an. Zudem wurde ein Maßnahmenpaket zur Energieeffizienz entwickelt, wodurch der Energiebedarf in Bezug auf die Produktionsmenge kontinuierlich gesenkt werden soll.