Nicht nur die Altaufträge aus 2020 mit extrem niedrigen Verkaufspreisen an die Bauindustrie haben die Wirtschaftlichkeit der Biegereien negativ geprägt. Auch Aufträge, welche in der steigenden Phase gebucht wurden, sind durch ständig weiter steigende Preise ebenfalls nicht mehr auskömmlich.
„Preisreduzierung auf übliches Marktniveau blieb aus“
Explodierende und vor allem immer weiter steigende Stahlpreise haben das gesamte Jahr 2021 entscheidend geprägt und negativ beeinflusst. Die erhoffte Preisreduzierung auf ein bisher übliches Marktniveau ist ausgeblieben, so schreibt der geschäftsführende Gesellschafter Heinrich Sülzle in einem Brief an Geschäftspartner, einsehbar für alle Marktteilnehmer in einem Blog auf der Webseite der Firma.
Weitere Kostenwelle rollt heran
Nun rollt eine weitere Kostenwelle auf uns zu, sichtbar und dokumentiert in nicht mehr für möglich gehaltenen Inflationsraten, so Sülzle. Jeder Bürger bekommt dies hautnah zu spüren. Besonders die explodierenden Energiepreise bereiten Sorgen. Dies könne dazu führen, dass die Stahlwerke, durch diese Kosten getrieben, die Preise in 2022 weiter anheben müssen. Die hohen Schrottpreise und erhöhten Preise für wichtige Zuschlagsstoffe treiben die Kostenseite ebenfalls nach oben.
Logistikkosten, Fachkräftemangel, und Folgen der Pandemie
Unsichere Lieferketten, stark schwankende und steigende Rohstoffpreise, Fachkräftemangel in allen Bereichen, Logistik- und Transportprobleme, Importbeschränkungen durch EU-Schutz-Maßnahmen, explodierende Energiepreise und die Transformation zu einer CO2-neutralen Gesellschaft, verändern alle bisherigen Ansätze, schreibt Sülzle. Ferner dürfen die Ausfälle aufgrund der Corona-Pandemie durch Krankheit und teilweise Long-Covid-Effekt nicht unterschätzt werden.
„Branche befindet sich in in komplettem Umbruch“
Die Gruppe setzt nun ab sofort eine Differenz von 200,-€/t zwischen dem Einkauf des Stahls und der Lieferung der fertigen Bewehrung auf die Baustelle an, um auf der neuen Kostenbasis wirtschaftlich nachhaltig arbeiten zu können.“Generell bleibt festzustellen, dass sich unsere Branche in einem kompletten Umbruch befindet,“ so Sülzle.
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