Einerseits hatte CEO Guido Kerkhoff ein Rekordergebnis für das Jahr 2021 zu verkünden. Doch in den Mittelpunkt der Jahrespressekonferenz am Mittwoch in Düsseldorf stellte er die Ambitionen für kohlenstoffarmen Stahl. – Und präsentierte einen pragmatischen Ansatz für dessen Vermarktung.
In Zusammenarbeit mit der Boston Consulting Group hat das Unternehmen eine Kategorisierungsskala für grünen Stahl entwickelt. Sie basiert auf internationalen, wissenschaftlich fundierten Standards. Als eines der wenigen Unternehmen im Stahlsektor hatte Klöckner sich bereits im Jahr 2020 der „Business Ambition for 1.5°C“ der Science Based Targets initiative (SBTi), dem weltweit ehrgeizigsten und profiliertesten Rahmenwerk zur Emissionsreduktion, angeschlossen.
Sechs Kategorien für grünen Stahl
Die Skala teilt kohlenstoffarmen Stahl in sechs Kategorien, die von CO2-Anteilen von 1.750 kg bis hinunter zu 400 kg pro Tonne fertigen Stahls reichen. Dies sei eine einfache Möglichkeit, „dass Kunden in Zukunft den CO2-Fußabdruck eines bei Klöckner gekauften Produkts zuverlässig, transparent und einfach erkennen können“, so das Unternehmen.
Klöckner wird ab Ende dieses Jahres in der Lage sein, kohlenstoffarmen Stahl in verschiedenen Kategorien der Skala anzubieten. Der Konzern strebt an, dass die beiden Kategorien mit dem niedrigsten Kohlenstoff-Fußabdruck bis 2025 über 30 % und bis 2030 mindestens 50 % des gesamten Sortiments ausmachen.
Definiton aus der Sicht des Kunden
Die von Klöckner angebotene Definition von grünem Stahl unterscheide sich von den Ansätzen der Stahlhersteller, weil sie die Perspektive des Kunden einbeziehe, betonte der Vorstandsvorsitzende Guido Kerkhoff auf der Konferenz. „Die Stahlwerke tun sich schwer, eine gemeinsame Basis zu finden, weil sie von unterschiedlichen Wegen der Stahlherstellung kommen“, sagte er. „Unser Ziel war eine Definition, die die Kunden als Werkzeug für ihre Kalkulation verwenden können“, sagte er.
Klöckner hat bereits im vergangenen Jahr eine Partnerschaft mit dem schwedischen Unternehmen H2 Green Steel angestrebt, und sich Zugang zu erheblichen Mengen des ab 2025 produzierten Stahls gesichert. Zur Konferenz am Mittwoch waren auch Vertreter von H2 Greeen Steel aus Schweden angereist.
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