Der spanische Edelstahlhersteller Acerinox hat die Fusionsgespräche mit seinem niederländischen Konkurrenten Aperam abgebrochen. Der Vorstand habe beschlossen, die vorläufige Prüfung eines möglichen Zusammenschlusses zu beenden. So teilte es das Unternehmen am 5. Juni mit.
Kurz zuvor – am 3. Juni – gab Aperam in einem Statement bekannt, die Gespräche über eine mögliche Transaktion befänden sich in einem frühen Stadium. Gemeinsam hätten die Konzerne auf eine Produktionskapazität von 2,3 Millionen Tonnen kommen können, zitierte das Handelsblatt am gleichen Tag Analysten der Investmentbank Jefferies. Damit hätten sie den finnischen Edelstahlhersteller Outokumpu deutlich übertroffen, der mit bislang 1,4 Millionen Tonnen die Nummer Eins in Europa ist.
Das Handelsblatt wies zudem auf „diverse Hürden“ hin, die die Unternehmen für eine „Edelstahlhochzeit“ hätten überwinden müssen – insbesondere bei den Wettbewerbshütern. Aperam zum Beispiel müsste die Zustimmung bei der Mittal-Familie einholen, die zwei Fünftel der Anteile hält. Acerinox bräuchte grünes Licht von der March-Familie, die über eine Holding mit 18 Prozent an dem Konzern beteiligt ist.