Im nordschwedischen Luleå wurde im Rahmen des Verbundprojekts HYBRIT ein Felskavernenspeicher eröffnet. Die Pilotanlage, die nun in eine zweijährige Testphase geht, soll in großem Stil grünen Wasserstoff speichern.
Die Größe der etwa 30 Meter unter dem Boden befindlichen PIlotanlage beläuft sich auf 100 Kubikmeter. Zu einem späteren Zeitpunkt, teilt Vattenfall mit, könnte ein vollwertiger Wasserstoffgasspeicher mit einer Größe von 100.000 bis 120.000 Kubikmetern erforderlich sein. Dieser wäre dann in der Lage, bis zu 100 GWh Strom in Wasserstoffgas umzuwandeln – was genug wäre, um eine vollwertige Eisenschwammfabrik für drei bis vier Tage zu versorgen.
Eine solche Technik zur Speicherung von Gas wird in Südschweden seit etwa 20 Jahren zur Speicherung von Erdgas eingesetzt. Sie zeichnet aus, dass das Gas unterirdisch in einer Felskaverne gespeichert wird, deren Wände als Abdichtungsschicht mit einem ausgewählten Material ausgekleidet sind. Dabei ist wichtig, die Kaverne in einem Gestein zu bauen, das seine guten Eigenschaften beibehält. So besteht jenes in Luleå hauptsächlich aus Amphibolit mit Anteilen von Pegmatit und rotem Granit.
Mit der zusätzlichen Möglichkeit, auch Wasserstoff speichern zu können, wird die Technik nun erheblich weiterentwickelt. Zudem soll der Speicher künftig auch dynamischer genutzt werdeb, indem er im Takt mit der Wasserstoffproduktion befüllt und geleert wird. „Wir wollen HYBRIT so entwickeln, dass es zum Stromsystem der Zukunft mit einer stärker witterungsabhängigen Stromerzeugung passt“, sagt Andreas Regnell, Chairman of the Board, HYBRIT Development AB (HDAB), und Senior Vice President und Head of Strategic Development bei Vattenfall.
Die HYBRIT-Initiative wurde 2016 von den drei Eigentümern SSAB, LKAB und Vattenfall ins Leben gerufen. Der Wasserstoffspeicher, da sind sich die Partner einig, wird eine wichtige Rolle in der gesamten Wertschöpfungskette der fossilfreien Eisen- und Stahlproduktion spielen. Die Produktion von fossilfreiem Wasserstoffgas bei hohem Stromaufkommen – wie etwa bei starkem Wind – und die Nutzung des gespeicherten Wasserstoffgases bei hoher Auslastung des Stromsystems sorgen demnach für eine stabile Produktion von Eisenschwamm, dem Rohstoff für fossilfreien Stahl.