Die Partner der schwedischen HYBRIT-Initiative – SSAB, LKAB und Vattenfall – haben eine wichtige Testproduktion von Eisenschwamm abgeschlossen. Nach eigenen Angaben ist es den Unternehmen gelungen, auf ihrer Pilotanlage in Luleå zum weltweit ersten Mal grünen (mit erneuerbaren Energien erzeugten) Wasserstoff für die Direktreduktion zu verwenden. Bislang seien etwa 100 Tonnen des Materials hergestellt worden. Traditionell setzen Stahlerzeuger dafür Koks und Kohle ein, die als Energieträger jedoch hohe CO2-Emissionen verursachen.
„Dieser technologische Durchbruch ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu fossilfreiem Stahl“, betont Martin Lindqvist, CEO von SSAB. Der ist sich sicher, mit letzterem die Klimaziele in Schweden und Finnland erreichen zu können. Beide Länder wollen bis 2035 gänzlich ohne fossile Brennstoffe auskommen. „Hochfester, fossilfreier Stahl wird es uns auch ermöglichen, die Wettbewerbsfähigkeit unsere Kunden zu stärken“, fügt Lindqvist hinzu. Bereits in diesem Jahr plane SSAB, kleinere Mengen an Stahl aus wasserstoffbasierter Direktreduktion zu liefern.
Der bei der Direktreduktion verwendete Wasserstoff wird durch Wasserelektrolyse mit fossilfreiem Strom erzeugt. Daraufhin kann er entweder sofort verwendet oder für eine spätere Verwendung gespeichert werden. Im Mai begann HYBRIT mit dem Bau eines Wasserstoffspeichers im Pilotmaßstab. „Schwedens und Vattenfalls fossilfreier Strom ist eine Grundvoraussetzung für den niedrigen Kohlenstoff-Fußabdruck des wasserstoffreduzierten Eisenschwamms. Der Durchbruch, den wir heute verkünden können, zeigt auf sehr reale Weise, wie die Elektrifizierung dazu beiträgt, ein fossilfreies Leben innerhalb einer Generation zu ermöglichen“, sagt Anna Borg, CEO von Vattenfall.
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Quelle, Foto: SSAB