Die ArcelorMittal Eisenhüttenstadt führt Kurzarbeit für August und September 2022 ein, um die Produktion an die schwache Nachfrage anzupassen.
Ab Montag, 1. August, wurde in Eisenhüttenstadt die Tätigkeit in ausgewählten Bereichen reduziert. Bereits Anfang Juli begann das ArcelorMittal-Schwesterwerk Bremen mit einer Kurzarbeitsperiode bis einschließlich September.
Flüssigphase bleibt im Normalbetrieb
„Aktuell erkennen wir vor allem eine stark reduzierte Nachfrage nach Fertigprodukten, weshalb wir in den Walzwerken unsere Anlagen nicht mehr voll auslasten können und hier sowie in einigen Querschnittsbereichen auf Kurzarbeit zurückgreifen müssen. Unsere Flüssiglinien laufen jedoch weiter im Normalbetrieb, da der Bedarf nach Brammen nicht eingeschränkt ist. Wir werden die weitere Entwicklung aufmerksam beobachten und auf neue Entwicklungen ggf. reagieren“, sagt Arbeitsdirektor Michael Bach.
In Eisenhüttenstadt werden in dem integrierten Hüttenwerk bestehend aus Roheisenwerk, Konverterstahlwerk, Warm- und Kaltwalzwerk hochwertige Flachstahlprodukte für Kunden der Automobil-, Haushaltsgeräte- und Bauindustrie vor allem in Ost- und Mitteleuropa hergestellt. 2021 produzierte ArcelorMittal Eisenhüttenstadt 1,6 Mio. Tonnen Flachstahl.
Neuzustellung des Hochofens
Anfang Juli wurde im Werk der Hochofen 5A nach einer dreimonatigen Reparaturphase wieder eingeblasen. Die am 20. Mai 2022 gestartete Reparatur war nötig, um unter anderem innenliegende Kühlplatten auszutauschen. Aufgrund verschiedener Ursachen kam es bei einigen internen Kühlplatten im Hochofen zu einem vorzeitigen Verschleiß, so dass das Werk beschloss, die Platten auszutauschen, und den Ofen zu diesem Zweck leeren musste. Einem Sprecher zufolge pausierte die Roheisenproduktion für sechs Wochen und wurde durch früher produzierte oder von anderen ArcelorMittal-Einheiten zugekaufte Tonnagen kompensiert.
5A ist der einzige Hochofen des Werks. Seine tägliche Produktionskapazität wird mit 5000 Tonnen Roheisen angegeben. Die letzte Neuzustellung wurde 2017 durchgeführt.
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