Für den Bereich Forschung und Entwicklung budgetiert der Stahlkonzern voestalpine im laufenden Jahr eigenen Angaben zufolge 196 Millionen Euro. Der Anspruch sei, dass entsprechende Projekte einen positiven Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten. Zu den Forschungsschwerpunkten zählen die Digitalisierung von Produktionsprozessen, die Entwicklung innovativer Produkte und die Umstellung auf eine klimaneutrale Stahlproduktion.
Das diesjährige „Rekordbudget“ zeige, welch große Rolle die Forschung und Entwicklung (F&E) bei voestalpine spielen, betont CEO Herbert Eibensteiner. „Durch konsequente Investitionen in neue Produkte und Prozesse sichern wir unsere Position als weltweiter Player in anspruchsvollen Produktsegmenten ab“, so der Manager. Die Basis bilden dabei die „globalen Megatrends in Technologie und Umwelt“, verdeutlicht voestalpine-Forschungschef Franz Androsch. „Als Vorreiter in puncto Industrie 4.0 setzt die voestalpine dabei auf smarte Technologien. Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz eröffnen sich laufend produktions- als auch produktseitig neue technologische Möglichkeiten“, so Androsch.
Der österreichische Konzern voestalpone kooperiert mit rund 100 wissenschaftlichen Partnern im In- und Ausland. Dazu zählen renommierte Universitäten, Fachhochschulen, Forschungsinstitute und Kompetenzzentren. Darüber hinaus pflegt der Stahlerzeuger intensive Entwicklungspartnerschaften mit wichtigen Kunden. Weltweit sind im Konzern über 740 Mitarbeiter in mehr als 80 Gesellschaften im F&E-Bereich tätig.
voestalpine: Projekte in den Bereichen Werkstofftechnik und Digitalisierung
Die voestalpine hat mit greentec steel einen ambitionierten Stufenplan für ihre grüne Stahlproduktion. In einem ersten Schritt – ab 2027 – ist eine Reduktion der CO2-Emissionen um ein Drittel vorgesehen. Dazu wird die bestehende Hochofenroute teilweise durch eine Hybrid-Elektrostahlroute ersetzt. Damit einher geht ein Forschungsschwerpunkt auf dem Gebiet der Werkstofftechnik, um künftig sicherzustellen, dass auch mit einem geänderten Rohstoffmix hochwertige Stahlqualitäten erzeugt werden können.
Weiters forscht der Konzern intensiv an digitalen Simulationsmethoden und an Prozessen, die die Transformation der Stahlproduktion vorbereiten und unterstützen. So werden im Rahmen eines Konzernprojektes die Potenziale der Rückführung von Nebenprodukten in den Produktionsprozess erhoben und die Technologien für eine Kreislaufwirtschaft in Hinblick auf die zukünftige klimaneutrale Stahlerzeugung entwickelt.
Auch auf der Produktseite arbeitet der Stahl- und Technologiekonzern intensiv daran, neue digitale und smarte Technologien zu entwickeln, wie zum Beispiel das „intelligente“ kaltgewalzte Stahlband. Dabei werden beim sogenannten „tailormade functional steel“ in eine spezielle hochwertige Lackschicht Leiterbahnen für die jeweils gewünschte Sensorik integriert. Auch in den smarten Weichensystemen sorgt eine intelligente Sensorik für eine ständige Überwachung. Die Entwicklung ist darauf ausgerichtet, dass drohende Ausfälle vom System rechtzeitig erkannt und gemeldet werden.
Foto: voestalpine