Im Rahmen eines Besuchs bei der Nordwest Handel AG hat die AFV Beltrame Group ihren neuen CO2-neutralen Stahl „Chalibria“ präsentiert. Der Werkstoff gilt als zentraler Baustein der Unternehmensstrategie: Nach eigenen Angaben will AFV Beltrame „führender Anbieter von nachhaltigem Stahl“ werden.
Bei Chalibria handelt es sich der AFV Beltrame Group zufolge um einen zertifizierten CO2-neutralen Stahl gemäß den einschlägigen internationalen Standards. Der Name setzt sich aus den lateinischen Wörtern „Chalybs“ (Stahl oder Eisen) und „libra“ (Gleichgewicht oder Waage) zusammen – und steht somit für „Stahl im Gleichgewicht“. Alle fertigen Produkte sollen künftig unter dieser Bezeichnung vertrieben werden.
Welche Menge CO2 die Produktion einer bestimmten Charge Chalibria-Stahl verursacht, wird laut AFV Beltrame durch die unabhängige Zertifizierungsstelle RINA auf Grundlage der gültigen ISO-Norm ermittelt. Das entsprechende Zertifikat enthalte Angaben zum Referenzprojekt der für den Ausgleich verwendeten Kohlenstoffgutschriften. AFV Beltrame nennt hier Themen wie Wiederaufforstung, Photovoltaik oder Wasserkraft in der Europäischen Union. Zusätzlich gebe es für die Kunden eine von RINA ausgestellte Konformitätserklärung.
AFV Beltrame will für nachhaltige Stahlproduktion sensibilisieren
Bei Nordwest erklärte Carlo Beltrame persönlich, wie das Unternehmen den eigenen CO2-Fußabdruck reduziert. So seien insgesamt 45 konkrete Projekte aus den Bereichen Produktionseffizienz, Kreislaufwirtschaft, erneuerbare Energien und Wasserstoff definiert worden. Beltrame sagte, sein Unternehmen wolle federführend sein, weil er sicher sei, dass die Nachfrage nach grünem Stahl steigen werde. Er sei der Meinung, dass die Effizienz von Materialien in einigen Jahren „eine grundlegende Anforderung“ sein werde, etwa bei öffentlichen EU-weiten Ausschreibungen. Das werde dann auch die Entscheidungen der Endverbraucher betreffen.
„Ich bin der Meinung, dass wir verpflichtet sind, immer neue Produkte zu schaffen und den Markt für eine nachhaltige Stahlproduktion zu sensibilisieren“, so Beltrame. Ihm zufolge stimme es, dass die Kosten zwar höher sein würden. „Aber das ist meiner Meinung nach ein Muss, vor allem in unserem Industriebereich, der so viel CO2 ausstößt. Wir als Produzenten müssen natürlich investieren, um die Auswirkungen der Produktion auf die Umwelt zu vermindern, aber die Kunden auf der anderen Seite müssen natürlich unsere Produkte fördern und darüber sprechen, damit der Mehrwert unserer Bemühungen vom Markt erkannt wird“, betonte der Konzernchef.