Im Rahmen seiner Sommerreise in Nordrhein-Westfalen hat Bundesarbeitsminister Hubertus Heil die Deutschen Edelstahlwerke (DEW) in Witten besucht. Unter anderem erkundigte er sich dort über den Status Quo der Elektrostahlproduktion.
In Begleitung von Frank Koch, CEO der Swiss Steel Group, dem Mutterkonzern der Deutschen Edelstahlwerke, besichtigte Bundesminister Heil das Wittener Stahl- und Walzwerk, wo die rund 1.800 Beschäftigten schon heute CO2-armen Stahl produzieren. Swiss Steel zufolge zeigte sich der Minister „beeindruckt vom Potenzial des Elektrostahls aus dem Elektrolichtbogenofen“.
Die DEW produzieren ihren Stahl nach eigenen Angaben unter Einsatz von recyceltem Schrott und Strom – perspektivisch aus 100 Prozent regenerativen Energiequellen. Der CO2-Fußabdruck liege schon heute etwa 80 Prozent unterhakb des weltweiten Durchschnitts der Stahlerzeuger. „Unser Stahl aus dem Elektrolichtbogenofen wird der Green Steel dieser Dekade“, zeigte sich Koch überzeugt. Zugleich machte er Heil deutlich, dass er sich vom politischen Berlin eine „angemessene Unterstützung bei der Elektrostahlroute in ihrer weiteren Transformation“ erhoffe.
Heil schrieb der Grundstoffindustrie in Deutschland indes eine „große Bedeutung“ zu. Wichtig sei ihm auch, dass Deutschland die komplette Wertschöpfungskette behalten könne. „Innovation, technologischer Fortschritt, nachhaltige und zugleich qualitativ herausragende Produkte tragen dazu bei, diese wichtigen Arbeitsplätze in der Stahlherstellung zu erhalten“, so Heil.
Der Bundesminister sprach während seines Rundgangs auch mit Mitarbeitern und dem Gesamtbetriebsratsvorsitzenden Burak Bilal. Am 7. Juli konnten konstruktive Gespräche zwischen den Arbeitnehmervertretern, der IG Metall und der Unternehmensführung mit einer Einigung über ein Sanierungspaket für die DEW abgeschlossen werden. Der Sanierungstarifvertrag samt Interessenausgleich und Sozialplan wird nun den jeweiligen Gremien zur Abstimmung vorgelegt. Ein zentraler Meilenstein der Neuaufstellung der Deutschen Edelstahlwerke steht somit kurz vor dem Abschluss.