Udo Gensowski leitet das Familienunternehmen Oberflächentechnik Hagen (OTH) nun mit seiner Tochter Katharina. Ihre Strategie für den Stammsitz und die Zweigniederlassung: ein Mix aus traditionellen Werten, gewohnter Kompetenz und innovativen Plänen.
Katharina Gensowski wird beim Oberflächenspezialisten OTH künftig als zusätzliche Geschäftsführerin insbesondere die Bearbeitung von Forschungsprojekten leiten. „Damit betreten wir bei OTH Neuland“, so die Werkstoffwissenschaftlerin. Gensowski hat an der TU Ilmenau studiert, ihre Promotion am Fraunhofer ISE fast abgeschlossen und setzt nun ihren Berufsweg in Hagen fort. Alle anderen Bereiche bearbeitet sie gemeinsam mit ihrem Vater. „Meine Einarbeitung soll kontinuierlich laufen – dadurch kann ich im Rahmen der Nachfolgeregelung zum gegebenen Zeitpunkt reibungsfrei übernehmen“, so Gensowski.
Für die neue Geschäftsführerin ist der Wechsel von der Wissenschaft in die Praxis „ein völlig anderer Alltag“. In der Praxis seien viel schnellere Umsetzungs- und Entscheidungszeiten, Spontaneität und wirtschaftliche Lösungen gefragt. „In der Wissenschaft stand für mich der technisch-wissenschaftliche Aspekt im Fokus. Nun spielen – neben der technischen Umsetzung – auch kaufmännische und rechtliche Fragestellungen, Kundenkontakt, Mitarbeiterführung und die Außendarstellung eine Rolle… also ein Rundumpaket“, sagt Gensowski. Was die beiden Welten verbindet? Für die junge Managerin ist das die „kreative Lösungsfindung“.
Auf der Agenda von OTH steht nun vorerst die Vorbereitung auf industrienahe und -relevante Forschungsprojekte. „Bei dieser Auftragsforschung sind wir in Kooperationen mehrerer Fraunhofer-Institute und Industriepartner eingebunden“, erklärt Gensowski. Aktuell seien drei Projekte bewilligt. Weitere drängende Themen seien Mitarbeitergewinnung und -weiterbildung sowie die Ausbildung von Fachkräften.
Mittelfristig will OTH weitere Bearbeitungsverfahren in das Leistungsspektrum aufnehmen und seine Diversifizierung vorantreiben. „Für unsere Kunden möchten wir zunehmend zum Komplettanbieter werden“, so Gensowski. „Außerdem werden wir das Retrofitting, also das Nachrüsten unserer Anlagen und Produktionsstandards, forcieren.“ Damit reduziere das Unternehmen seinen Energieverbrauch bei gleichzeitigem Kapazitätsausbau nachhaltig.
Wer kommt und wer geht? Hierzu halten wir Sie in unserer Rubrik Personalien auf dem Laufenden.