Die Deutsche Gesellschaft für Materialkunde (DGM) verleiht den Georg-Sachs-Preis 2023 an Dr. James P. Best. Der Forscher leitet die Gruppe „Mechanik an chemischen Grenzflächen“ am Düsseldorfer Max-Planck-Institut für Eisenforschung (MPIE). Der Preis würdigt Bests Beitrag zur Weiterentwicklung von Struktur- und Funktionswerkstoffen. Seine Forschung deckt auf wie die lokale chemische Zusammensetzung von Legierungen deren Mikrostruktur und mechanisches Verhalten beeinflusst.
„Es ist eine große Ehre diese Anerkennung von der DGM zu erhalten, und ich bin der Community dankbar für die Würdigung meiner Arbeit, die ich zusammen mit meinen Studentinnen und Studenten und Mitarbeitern realisiert habe“, sagt Best. Best analysiert mit Hilfe modernster Elektronenmikroskope Werkstoffe im Mikro- und Nanometerbereich und prüft, wie sie sich bei Verformung verhalten. Bests jüngste Forschung beschäftigt sich mit metallischen Gläsern aus Zirkonium, die durch additive Fertigung hergestellt werden. Diese Gläser weisen bemerkenswerte Eigenschaften wie hohe Festigkeit, Elastizität und Korrosionsbeständigkeit auf, was sie zu idealen Strukturwerkstoffen für medizinische Implantate, Zahnräder und Bauteile in Elektromotoren macht. Darüber hinaus analysiert Best momentan wie die chemische Zusammensetzung an den Korngrenzen von Kupfer und Wolfram deren mechanisches Verhalten beeinflusst, vor allem in Hinblick auf enthaltene Verunreinigungen in den Materialien.
Der Georg-Sachs-Preis, wird gemeinsam vom Stifterverband Metalle e.V. und dem Fachverband der Nichteisen-Metallindustrie Österreichs ausgeschrieben. Er zeichnet seit 1967 herausragende Nachwuchswissenschaftler aus, die bahnbrechende Ergebnisse auf dem Gebiet der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik erzielt haben. Der Preis wird maximal einmal im Jahr verliehen, wenn eine geeignete Person gefunden wurde.
MPIE-Forscher Best war zuvor in Australien und der Schweiz
„Wir freuen uns sehr, dass James den angesehenen Georg-Sachs-Preis gewonnen hat. Seine außergewöhnliche Expertise Hochenergie-Röntgendiffraktion, Elektronenmikroskopie und miniaturisierte Mechanik zu nutzen und damit die komplexen Zusammenhänge zwischen Materialstruktur, Chemie und Mechanik zu entschlüsseln, ebnen den Weg für praktische Anwendungen. Neben seinem exzellenten und breiten Fachwissen zeichnet sich James durch eine großartige Persönlichkeit aus. Er hat stets ein offenes Ohr für alle Belange seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und bleibt auch in hektischen Situationen immer ruhig“, erklärt Prof. Gerhard Dehm, Direktor der Abteilung „Struktur und Nano-/Mikromechanik von Materialien“ am MPIE.
Best promovierte in Chemie-Ingenieurwesen an der Universität von Melbourne (Australien). Anschließend arbeitete er zuerst als Postdoktorand an der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (EMPA) in Thun (Schweiz). Danach ging er an die University of New South Wales (Australien), wo er seine Forschungen über additiv-hergestellte metallische Gläser begann.
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