Mit einer neuen Versuchsanlage startet bei Dillinger eine Reihe von Untersuchungen zur Abtrennung von CO2 aus Industriegasen. Ziel ist, Bedingungen für das nachhaltige Verfahren aus industriellen Großanlagen wie der Stahlerzeugung zu schaffen.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) fördert mit rund fünf Millionen Euro ein neues Projekt zur Entwicklung von speziellen Membrantechnologien, die CO2 und Wasserstoff aus Industriegasen abtrennen. Das vom Helmholtz-Zentrum Hereon koordinierte Verbundprojekt MemKoWI liefert Lösungen, um diese Gase abzutrennen, sodass sie klimafreundlich in Form einer Kreislaufwirtschaft weiterverwendet werden können. Die Abkürzung steht für „Membranverfahren zur Abtrennung von Kohlendioxid und Wasserstoff aus Industriegasen“.
Als Meilenstein in der Umsetzung die AG der Dillinger Hüttenwerke nun eine von Hereon entwickelte Versuchsanlage angeschlossen. Die Installation derer erfolgte auf dem Gelände des Iqony-Gichtgaskraftwerks in Dillingen. Alle Funktionstests der verschiedenen geplanten Testvarianten konnten erfolgreich durchgeführt werden, heißt es vonseiten Dillinger.
In den kommenden Monaten wollen die Partner die Industrietauglichkeit zur Abtrennung von CO2 aus Rauchgas des Kraftwerks und anschließend aus Hochofen-Gichtgas durchführen. Verschiedene Polymer- und keramische Membran-Werkstoffe von Hereon und dem Forschungszentrum Jülich (FZJ) werden dabei in unterschiedlichen Konfigurationen getestet und anhand der gewonnenen Erkenntnisse optimiert. Erklärtes Ziel ist, Bedingungen für die CO2-Abtrennung aus industriellen Großanlagen wie der Stahlerzeugung zu schaffen. Das abgetrennte Gas kann dann etwa als Rohstoff in anderen Industrien genutzt werden.
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