Kosten senken und gleichzeitig die Qualität steigern – was lange unmöglich schien, wird durch Lösungen der künstlichen Intelligenz (KI) Realität. Dass deren Einsatz für die Stahlindustrie längst mehr ist als eine Vision, zeigt sich etwa bei ArcelorMittal an den Standorten Bremen und Eisenhüttenstadt. Dort setzt der Konzern auf Technologien des Berliner KI-Experten Smart Steel Technologies (SST).
Das Unternehmen Smart Steel Technologies mit SItz in Berlin hat sich auf fertig einsetzbare KI-Softwareprodukte spezialisiert. Mithilfe dieser verfolgt es das Ziel, die Prozesse in Stahlwerken zu optimieren. Nach ersten Erfahrungen im ArcelorMittal-Werk in Eisenhüttenstadt gehen nun auch in Bremen zwei weitere Mitglieder der SST-Produktfamilie an den Start.
Smart Steel Technolgies: Exaktere Produktion und erhöhte Ausbringung
Die KI-Lösungen von Smart Steel Technologies, so ArcelorMittal, ermöglichen einen höheren Qualitätsstandard im gesamten Produktionsprozess. Dies gelinge, indem qualitätsmindernde Faktoren wie Produkt-Abwertungen durch Oberflächenfehler reduziert werden. „Die Möglichkeiten der KI-Lösungen tragen dazu bei, Energie und Ressourcen zu schonen. Wir streben an, damit noch exakter zu produzieren und so auch die Ausbringungsmenge zu erhöhen“, erklärt Ralf-Peter Bösler, Mitglied der Geschäftsführung von ArcelorMittal Eisenhüttenstadt. Das trage langfristig auch dazu bei, die CO2-Emissionen zu reduzieren.
ArcelorMittal fasst die wesentlichen Vorteile der KI-Systeme von Smart Steel Technologies wie folgt zusammen: Zum einen sei es möglich, Kosten einzusparen und die Leadtime zu reduzieren. Das resultiere daraus, dass die KI-Lösungen die Abwerte- und Fehlerrate absenken und somit eine höhere Ausbringung anspruchsvoller Qualitäten ermöglichen. Auch würden zusätzliche Produktionsschritte durch optimierte Prozessparametervorgaben vermieden. Zum anderen sorge Smart Steel Technologies für robuste und gleichbleibende Ergebnisse in alles Produktionsstufen und -prozessen und schaffe so eine verbesserte Oberflächenqualität.
Schließlich, so ArcelorMittal, ergeben sich Synergieeffekte zwischen den Standorten – und zwar dank objektiv vergleichbarer Qualitätsziffern, eines automatisierten Erkenntnisaustausches und eines besseren Modul-Tunings durch die breitere Datenbasis. Eine einheitliche Plattform schaffe darüber hinaus zusätzliches Verbesserungspotenzial.
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Quelle: ArcelorMittal, Foto: Shutterstock