Die Metal Engineering Division des österreichischen Stahlkonzerns Voestalpine hat am Standort Donawitz eine neue vollautomatisierte Stranggießanlage in Betrieb genommen. Damit will das Unternehnen künftig eine weitere Qualitätssteigerung bei der Herstellung von Stahlgüten für anspruchsvolle Endprodukte erzielen. Die Produktionskapazität der „weltweit modernsten Anlage“ mit einem Investitionsvolumen von rund 90 Millionen Euro ist auf eine Million Tonnen pro Jahr ausgelegt.
Ob in der Mobilitätsbranche, der Energieindustrie oder dem Bahninfrastrukturbereich – der Anspruch an die Qualität und die Belastbarkeit der eingesetzten Materialien steigt ständig. Die neue Stranggießanlage „CC4“ am Standort Donawitz soll Voestalpine nach eigenen Angaben ermöglichen, „noch reinere Stähle mit optimalen Oberflächeneigenschaften“ zu ermöglichen. So könnten beispielsweise Risse durch die hohe Beanspruchung an der Oberfläche von Schienen durch ein homogenes Materialgefüge vermieden werden.
Voestalpine: Anlage ermöglicht breites Produktportfolio
Im Zuge des Stranggießverfahrens werden aus flüssigem Rohstahl Stahlblöcke für die weitere Verarbeitung zu fertigen Produkten erzeugt. Aufgrund ihrer vollumfänglichen Industrie-4.0-Standards, so Voestalpine, erlaubt die CC4 eine vollautomatisierte Produktion sowie Manipulation und Verladung der Stranggussblöcke. „Der hohe Digitalisierungsgrad der Anlage ermöglicht uns, wichtige Parameter in Bezug auf die Reinheit bzw. Gefüge-Homogenität des Produktes noch genauer zu steuern“, erklärt Franz Kainersdorfer, Leiter der Metal Engineering Division.
Das Design der Anlage ist Voestalpine zufolge darauf ausgelegt, ein breites Produktportfolio herstellen zu können. Darunter fielen etwa Schienenstähle, Stähle für Nahtlosrohre und Kaltmassivumformung, sowie Kugellager und Federstähle in „Super-Clean“-Qualität. Eine vollautomatisierte Temperaturführung sorge für optimale Erstarrungsbedingungen und eine Vielzahl an elektromagnetischen Rührspulen für die absolute Homogenität des Materialgefüges. Darüber hinaus erreiche die CC4 Gießgeschwindigkeiten von bis zu 1,7 Metern pro Minute und ein jährliches Produktionsvolumen von einer Million Tonnen.
Die Metal Engineering Division der voestalpine produziert am Standort Donawitz hochwertige Stähle für die Weiterverarbeitung zu Spezialschienen für die Bahninfrastruktur, Premiumdrähten für die Automobilindustrie und hochqualitativen Nahtlosrohren für die Öl- und Gasexploration.
Die Anlage auf einem Blick
- 4 Linien
- Inbetriebnahme: 2020
- Elektromagnetische Rührer (Kokille, unter der Kokille und Sumpf)
- Gerade Kokille, Hydraulischer Oszillierer
- Air-mist – Sekundärkühlung
- Hohe Zwischenbehälterkapazität (bis zu 38 Tonnen) mit Argonverkleidung
- Automatische Zugabe von Gießpulver
- Weiche und harte Reduktion
- Moderne Automatisierungs- und Kommunikationstechnik
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Quelle, Foto: Voestalpine