Thyssenkrupp will nach eigenen Angaben rund 500 Stellen im Bereich Automotive Technology abbauen. Es sei bereits ein Sozialplan und Interessenausgleich für die entsprechenden Mitarbeiter unterzeichnet worden, heißt es in einer Stellungnahme am 21. Oktober. Konkret betroffen ist die Geschäftseinheit Federn und Stabilisatoren an den Standorten Hagen und Olpe.
Thyssenkrupp sei mit der Maßnahme seinem Anspruch gerecht geworden, die Restrukturierung sozialverträglich umzusetzen, sagt Mario Gropp, CEO der Geschäftseinheit Federn und Stabilisatoren bei Thyssenkrupp. „Mit dem abgeschlossenen Sozialplan und Interessenausgleich haben wir einen guten Rahmen geschaffen, die betroffenen Mitarbeitenden individuell auf dem Weg von Arbeit in Arbeit zu unterstützen und zu begleiten.“
Zu den Vereinbarungen gehören Übernahmeangebote auf andere Stellen bei Thyssenkrupp, soziale Absicherung über eine Transfergesellschaft sowie Weiterbildungsangebote. Älteren Beschäftigten will der Konzern spezielle Unterstützungsmöglichkeiten bis zum Renteneintritt bieten.
Thyssenkrupp macht Hagen zum Kompetenzzentrum
Das Konzept sieht vor, in Olpe die Fertigung von Stabilisatoren komplett zu beenden. Rund 330 Stellen sind davon betroffen. Den Standort Hagen will Thyssenkrupp indes produktseitig neu ausrichten und zu einem Kompetenzzentrum für die Entwicklung von Federn und Stabilisatoren umbauen. Dazu sollen dort künftig alle Entwicklungs- und Fertigungskapazitäten des Bereiches in Deutschland gebündelt werden. Das umfasst den Prototypenbau, die Fertigung von Stabilisatoren für Kleinserien und das Ersatzteilgeschäft sowie die Serienproduktion von Federn für Pkw und Elektrofahrzeuge.
Vor diesem Hintergrund will der Konzern das komplette Fertigungskonzept des Standortes überarbeiten und auf eine stärker automatisierte Produktion umstellen. Dadurch entfielen in Hagen bis Sommer 2022 bis zu 160 Stellen. In Zukunft plant Thyssenkrupp, an dem Standort 320 Mitarbeiter zu beschäftigen.
Zu Beginn des Geschäftsjahres 2020/21 am 1. Oktober hatte Thyssenkrupp bekanntgegeben, den automobilen Anlagenbau neu ausrichten zu wollen. Seitdem läuft auch die Geschäftseinheit Federn und Stabilisatoren im sogenannten Segment „Multi Tracks“. Dort bündelt der Konzern jene Geschäfte, die künftig in Partnerschaften oder außerhalb der Gruppe weitergeführt werden sollen.
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Quelle: Thyssenkrupp, Foto: Shutterstock