SSAB hat an seinem Standort im finnischen Raahe ein neues Forschungsprojekt gestartet. Unter dem Namen „FFS – Towards Fossil-free Steel“ will das Unternehmen verschiedene Lösungen und Alternativen zur fossilfreien Stahlerzeugung untersuchen.
Bis 2045 will der schwedische SSAB-Konzern seinen Stahl gänzlich ohne fossile Energieträger erzeugen. CO2-Emissionen sollen bis dahin also kein Thema mehr sein. Um dieses Ziel zu erreichen, gründete das Unternehmen 2016 – gemeinsam mit LKAB und Vattenfall – die sogenannte „HYBRIT“-Initiative. Darin arbeiten die Partner daran, den Hochofenprozess auf den umweltverträglicheren Elektrolichtbogenofen umzustellen. Letzterer soll dann nur noch mit direkt reduziertem Eisen (DRI), der mithilfe von grünem Wasserstoff gewonnen wird, betrieben werden.
SSAB: Fachwissen soll Investitionsentscheidungen unterstützen
Das nun gestartete Forschungsprojekt FFS unterstützt das strategische Ziel von SSAB, schrittweise zu einer fossilfreien Stahlerzeugung überzugehen. Dazu will es künftig konkrete Lösungen und Alternativen aufzeigen, um fossile Brennstofe im Produktionsprozess durch erneuerbare Energien zu ersetzen. Die Initiative ist eine Fortsetzung der im vergangenen Jahr durchgeführten Studie „Energy4HYBRIT“, die sich mit Bedarf und Verfügbarkeit von Biomaterial und -energie sowie deren potenziellen Einsatz bei SSAB Raahe (Beitragsbild) beschäftigte. Das Unternehmenskonsortium des FFS-Projekts besteht aus SSAB, Ovako, Fortum, Valmet, Nordkalk, Tapojärvi und Luxmet. Die Universität von Oulu, das VTT Technical Research Institute of Finland und die Åbo Akademi University sind am Forschungsteil des Projekts beteiligt. Weitere Unternehmen, die das Projekt unterstützen, sind ABB, Andritz und Finnsementti. Das in der Zusammenarbeit aufgebaute Fachwissen soll unter anderem milliardenschwere Investitionsentscheidungen zu unterstützen.
„Das FFS-Projekt hebt den Aufbau von Forschungskooperationen mit großen einheimischen Unternehmen im Energiesektor hervor, zum Beispiel auf dem Gebiet des grünen Wasserstoffs. Eine der Herausforderungen im Projekt wird es sein, eine neue Produktionstechnologie, neue Energieformen und die Herstellung anspruchsvoller hochfester Stähle zu einem wirtschaftlich tragfähigen Konzept zu kombinieren“, sagt Jarmo Lilja, Process Development Manager bei SSAB Raahe.
Quelle, Foto: SSAB