Eigenmittel in Höhe von 723 Millionen Euro hat der Vorstand der Salzgitter AG beantragt, um die erste Ausbaustufe des SALCOS-Programms anzugehen. Wie der Konzern mitteilt, hat der Aufsichtsrat nun offiziell seine Zustimmung erteilt. „Die Entscheidung ist ein starkes Signal dafür, dass wir mit unserer Strategie die richtigen Weichen gestellt haben und unterstreicht zudem unsere Rolle als Pionier der Dekarbonisierung der Stahlindustrie“, so der Vorstandsvorsitzende Gunnar Groebler.
Der nun realisierbare vorzeitige Maßnahmenbeginn ermöglicht es, an dem ehrgeizigen Zeitplan zur Dekarbonisierung der Stahlproduktion festzuhalten. Neben dem erheblichen Eigenanteil setzt die Salzgitter AG auf öffentliche Finanzierung und hat dazu entsprechende Förderanträge eingereicht – die finalen Entscheidungen stehen allerdings noch aus. „Nachdem wir unsere Transformation auf dem Weg hin zur Dekarbonisierung der Stahlproduktion massiv beschleunigt haben, hoffen wir, dass die fördertechnischen Entscheidungen nun zügig gefällt werden“, ergänzt Groebler.
Ziel von SALCOS ist es, das integrierte Hüttenwerk der Salzgitter AG in drei Stufen bis 2033 komplett auf eine CO2-arme Rohstahlproduktion umzustellen. Im Rahmen der Transformation werden Direktreduktionsanlagen und Elektroöfen aufgebaut, die dann die Hochöfen und Konverter sukzessive ersetzen. Mit den neuen Anlagen will der Konzern nach eigenen Angaben jährlich 1,9 Millionen Tonnen grünen Rohstahl produzieren. Schon jetzt ist das Interesse groß: So hat Salzgitter in den vergangenen Wochen mit Kunden aus Branchen wie unter anderem Haushaltsgeräteherstellern, Kaltwalzern oder der Automobilindustrie Vereinbarungen über mögliche Lieferungen getroffen.
Foto: Salzgitter AG