Benteler Automotive und thyssenkrupp Steel machen gemeinsame Sache beim Klimaschutz: Der internationale Automobilzulieferer sichert sich für die Herstellung von Fahrzeugkomponenten langfristig klimafreundlichen bluemint-Stahl. Beide Unternehmen unterzeichneten eine entsprechende Absichtserklärung.
Die Besonderheit des von thyssenkrupp entwickelten bluemint-Stahls ist seine verminderte CO2-Intensität. Bei der Produktion des Werkstoffs ersetzt vorproduzierter Eisenschwamm oder speziell aufbereiteter Stahlschrott anteilig die Kokskohle im Hochofenprozess.
„Klimaschutz ist eine strategische Priorität für Benteler, wir haben uns hier ambitionierte Ziele gesetzt. Entsprechend konsequent reduzieren wir die CO2-Emissionen entlang unserer gesamten Wertschöpfungskette“, erklärt Radek Jedlicka (im Bild, 3. v. r.), Executive Vice President Global Procurement bei Benteler Automotive. Die Vereinbarung mit thyssenkrupp als einem der größtem Lieferanten sei ein „signifikanter Schritt“ in diese Richtung. „Wir freuen uns, unseren Kunden künftig in noch größerem Maßstab ‚grüne‘ Produkte höchster Qualität anzubieten“, so Jedlicka.
Ab 2026 soll die Zusammenarbeit zwischen Benteler und thyssenkrupp weiter intensiviert werden. Dann soll der Stahl aus Direktreduktionsanlagen in Verbindung mit Einschmelzaggregaten stammen, die perspektivisch mit grünem Wasserstoff und grünem Strom betrieben werden.
Benteler hat sich das Ziel gesetzt, bis 2050 Netto-Null-Emissionen für Scope 1, 2 und 3 (vorgelagert) zu erreichen. Bereits bis 2030 wird das Unternehmen die produktionsbedingten CO2-Emissionen halbieren sowie die Scope 3-Emissionen bei eingekauften Waren um 30 Prozent reduzieren. Die Division Steel/Tube strebt das Ziel CO2-Neutralität durch gesteigerte Energieeffizienz, Grünstrom sowie klimaneutralem Vormaterial bereits bis 2045 an. Darüber hinaus stellt Benteler Steel/Tube in einem Elektrolichtbogenofen im Stahlwerk in Lingen selbst grünen Stahl für Kunden her. Die dortige Produktionsmenge reicht eigenen Angaben zufolge jedoch nicht aus, um den Bedarf des Unternehmens konzernintern zu decken.
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