Die Hüttenwerke Krupp Mannesmann (HKM) haben den Anlagenbauer Paul Wurth einen neuen Auftrag erteilt. Inhalt dessen ist die Konzeptplanung und Budgetberechnung für eine Synthesegaserzeugungs- und Eindüsanlage an den Hochöfen „A“ und „B“. Erklärtes Ziel ist es, die CO2-Bilanz des Stahlwerks in Duisburg-Huckingen zu verbessern.
Die Nutzung von Synthesegas – ein Gemisch aus Kohlenmonoxid und Wasserstoff – im Hochofen ermöglicht es, den Anteil an fossilen Reduktionsmitteln zu verringern. In der Folge ist es möglich, den CO2-Ausstoß bei der Roheisenerzeugung zu reduzieren. Vor dem Hintergrund beabsichtigt HKM, 13.000 Nm3/h Synthesegas aus Ersatzbrennstoffen (EBS) zu erzeugen. Dazu müssten jährlich rund 45.000 Tonnen recycelte hochkalorische Kunststoffe und Altholz aufbereitet und an das Werk in Duisburg-Huckingen geliefert werden.
Paul Wurth: „Weltneuheit für die Synthesegasgewinnung“
Die Erzeugung von Synthesegas vor Ort basiert auf der sogenannten „Ecoloop“-Technologie, entwickelt von dem gleichnamigen Unternehmen. Ecoloop BBV-Reformer (biobasierte Vergasung) sind in einer Batterieanordnung aufgebaut und fungieren als Vergaser mit Holz und Kalk als Reaktionswanderbett. Dank dieser Technologie und der Verwendung von recycelten Rohstoffen, so Paul Wurth, werde die Anlage „eine Weltneuheit für die Synthesegasgewinnung“ sein.
Konkret erbringt Paul Wurth Ingenieurleistungen, die im Wesentlichen aus der Annahme- und Lagerstation für die festen Reststoffe bestehen. Zudem übernimmt das Unternehmen die Lieferung der anschließenden Transport-, Misch- und Dosiereinrichtungen bis zur Syngas-Reformbatterie, etwa 100 integrierten Syngas-Reformern sowie der Synthesegaskühlung und -verdichtung. Der Transport zur neuen Kokereigasverdichterstation, der staubfreie Transport der Asche, das zugehörigen EIC-System und die Infrastruktur runden die Leistungen des Anlagenbauers ab.
Parallel zu den laufenden Machbarkeitsstudien führt Ecoloop Tests in ihrer Pilotanlage in Lauingen/Deutschland durch, um die Synthesegasqualität weiter zu optimieren. Ziel von HKM ist es, die neue Anlage zur Gewinnung von Synthesegas im Jahr 2023 in Betrieb zu nehmen.
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Quelle, Foto: Paul Wurth (SMS group)