Thyssenkrupp hat seine Bergbau-Sparte an das dänische Unternehmen FLSmidth verkauft. Damit treibt der Konzern seine Transformation weiter voran. Als Nächstes könnte die Edelstahltochter AST an der Reihe sein.
Thyssenkrupp hat einen weiteren wichtigen Meilenstein bei der eingeleiteten Neuausrichtung der Gruppe erreicht: Der Konzern hat seinen Bergbau-Geschäftsbereich Mining Technologies an das dänische Unternehmen FLSmidth verkauft. Wie der Konzern in einem Statement mitteilte, beträgt der Unternehmenswert 325 Millionen Euro. Die Transaktion stehe aber noch unter dem Vorbehalt fusionskontrollrechtlicher Genehmigungen. Einen Abschluss erwartet thyssenkrupp innerhalb der nächsten 12 Monate.
Perspektive für Mitarbeiter „äußerst wichtig“
„Der erfolgreiche Verkauf des Mining-Geschäfts zeigt: Wir treiben den Umbau von thyssenkrupp mit Hochdruck weiter voran und erzielen dabei Schritt für Schritt wichtige Ergebnisse“, sagte Martina Merz, Vorstandsvorsitzende der thyssenkrupp AG. FLSmidth habe eine überzeugende Unternehmensstrategie und eine klare Vision für das Mining-Geschäft vorgestellt. Ein Fokus liegt thyssenkrupp zufolge auf grünen Technologien, mit denen der Ressourcenverbrauch und die Emissionen der Mining-Industrie reduziert werden können. Zudem verfüge das Unternehmen über eine große Expertise bei Akquisitionen. „Unsere Mitarbeitenden erhalten eine attraktive Perspektive. Das war uns bei den Verkaufsverhandlungen äußerst wichtig“, so Merz weiter.
Für FLSmidth sei das Mining-Geschäft von thyssenkrupp „eine optimale Ergänzung“, sagt Thomas Schulz, CEO von FLSmidth. Überzeugt habe vor allem die Kompetenz, Expertise und Reputation der Mitarbeiter in Bezug auf Projekte und Produkte. Zudem biete die große Zahl der weltweit installierten Anlagen großes Potenzial für das Service- und After-Sales-Geschäft. „Ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam eine federführende Rolle bei der Gestaltung einer emissionsfreien Zukunft der Mining-Industrie spielen und nachhaltiges Wachstum für unsere Kunden, Mitarbeitenden und Aktionäre schaffen werden“, so Schulz.
AST: thyssenkrupp „in Gesprächen mit Kaufinteressenten“
Der Geschäftsbereich Mining Technologies wurde im Oktober 2020 dem Segment Multi Tracks bei zugeordnet, um einen neuen Eigentümer zu finden. Mit dem Verkauf trennt sich der Konzern nun von der ersten großen Portfoliogesellschaft in diesem Segment. Aktuell beschäftigt diese rund 3.400 Mitarbeiter, die im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von rund 0,8 Milliarden Euro erwirtschaftet haben.
Auch bei anderen Gesellschaften im Segment Multi Tracks gibt es Fortschritte: Für das Edelstahlwerk im italienischen Terni (AST) inklusive der dazugehörigen Vertriebsorganisation ist thyssenkrupp nach eigenen Angaben in Gesprächen mit mehreren Kaufinteressenten. Bei Infrastructure befinde sich der Verkaufsprozess in einem fortgeschrittenen Stadium. Für die Bereiche Grobblech und Carbon Components hat thyssenkrupp die Beendigung der Aktivitäten beschlossen, nachdem der Konzern auch nach mehreren Monaten keine Käufer finden konnte.