Nun ist es offiziell: Miguel Ángel López Borrego wird am 1. Juni den Vorstandsvorsitz der thyssenkrupp AG übernehmen. In seiner ersten öffentlichen Stellungnahme zeigt er sich zuversichtlich, das Unternehmen „in einer entscheidenen Phase“ vorantreiben zu können.
Miguel Ángel López Borrego wird am 1. Juni 2023 den Vorstandsvorsitz (CEO) der thyssenkrupp AG übernehmen. So hat es der Aufsichtsrat des Konzerns am 16. Mai nach eigenen Angaben einstimmig beschlossen. Demzufolge erhält der Manager einen Vertrag mit einer Laufzeit von drei Jahren bis zum 31. Mai 2026. Mit López Borrego habe man „einen international erfahrenen Manager mit umfangreicher Industrie- und Finanzexpertise für thyssenkrupp gewinnen können“, erklärte Siegfried Russwurm, Vorsitzender des Aufsichtsrates der thyssenkrupp AG. Mit ihm könne der Konzern „den eingeleiteten Veränderungsprozess konsequent fortsetzen“.
López Borrego, zuletzt Interimschef des Automobilzulieferes Norma Group, dankte dem Aufsichtsrat für das ihm entgegengebrachte Vertrauen. „thyssenkrupp ist eine der weltweit profiliertesten Industrie-Marken Deutschlands mit großem Entwicklungspotenzial – vor allem rund um die grüne Transformation“, betonte der Konzerchef in spe. Es reize ihn daher sehr, die „Weichen für eine erfolgreiche Zukunft“ zu stellen. „Wegweisende und tiefgreifende Entscheidungen stehen an, um den eingeschlagenen Transformationsprozess gewissenhaft und mit dem erforderlichen Tempo fortzusetzen. Nach vielen Gesprächen, die ich dazu bereits geführt habe, bin ich zuversichtlich, dass uns das gemeinsam gelingen wird“, so López Borrego.
Die bisherige CEO Martina Merz hatte Ende April um Gespräche über eine zeitnahe Auflösung ihres Vorstandsdienstvertrags gebeten. In den vergangenen Tagen haben sich Merz und der Aufsichtsrat auf eine einvernehmliche Auflösung zum 31. Mai geeinigt, gab thyssenkrupp bekannt. „Der Aufsichtsrat dankt Martina Merz herzlich für ihr enormes Engagement für thyssenkrupp in weltwirtschaftlich, für unser Land und speziell auch für das Unternehmen außerordentlich schwierigen Jahren. Sie hat den notwendigen Umbau von thyssenkrupp in einer für das Unternehmen entscheidenden Phase mit großer Besonnenheit und strategischer Rationalität strukturiert, auf den Weg gebracht und vorangetrieben“, kommentierte Russwurm.
López Borrego steht mit Amtseintritt vor zahlreichen Baustellen im thyssenkrupp-Konzern. Eine davon ist die mögliche Veräußerung der Stahlsparte Steel Europe, an deren Einstieg zuletzt Emirates Steel Interesse bekundet hatte.