ArcelorMittal hat die Einführung kohlenstoffarmer Stahlrohre angekündigt. Die neue Lösung aus recyceltem und erneuerbar hergestelltem Stahl weise bis zu 75 Prozent weniger CO2-Äquivalente auf – und damit eine der höchsten Reduktionsraten in der Stahlrohrindustrie.
Stahlrohre werden in verschiedenen strukturellen Anwendungen wie Gebäuderahmen und Sprinkleranlagen, Solarkonstruktionen, Windmühlen, Gerüsten oder Maschinen eingesetzt. ArcelorMittal Europe – Tubular Products ist einer der größten Hersteller von Stahlrohren und produziert an 15 Standorten in Europa. Dazu zählt unter anderem die Schwarzwälder Röhrenwerk GmbH (SRW) in Altensteig.
ArcelorMittal Europe – Tubular Products ist nun nach eigenen Angaben in der Lage, die ersten kohlenstoffarmen Hohlprofile aus recyceltem und erneuerbarem „XCarb“-Stahl herzustellen und anzubieten. Dieses Gütesiegel gelte für Stähle, die in einem Elektrolichtbogenofen unter Verwendung eines hohen Schrottanteils und 100 Prozent erneuerbarer Elektrizität hergestellt werden. Der verwendete Strom stamme aus erneuerbaren Quellen wie Wind und Sonne und werde über ein anerkanntes Herkunftsnachweissystem geliefert.
„Wir verwirklichen unsere Vision, uns als führender Anbieter von kohlenstoffarmen Rohrlösungen zu positionieren. Unsere bahnbrechenden Initiativen für eine nachhaltigere Stahl- und Rohrindustrie sind Maßnahmen, auf die wir alle stolz sein können“, kommentiert Tanja Mantere, Vorstandsvorsitzende von Tubular Products, die Markteinführung.
Zur Berechnung der gesamten CO2-Belastung können die Kunden laut ArcelorMIttal die in der Umweltproduktdeklaration (Environmental Product Declaration – EPD) angegebenen Zahlen verwenden. EPDs sind öffentlich zugängliche Dokumente, die auf einer Ökobilanz-Methode basieren und unabhängig von einer dritten Partei zertifiziert werden.
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